Anthony Ryan: Das Imperium aus Asche – Draconis Memoria 3

Anthony Ryan: Das Imperium aus Asche

Der Weiße Drache trifft in „Das Imperium aus Asche“ von Anthony Ryan auf einen schwarzen. Das Finale der Draconis Memoria. Foto: Jörn Käsebier

Kanonenboote und Schusswaffen sowie auf Drachenblut basierende Magie bringt Anthony Ryan in seinen Draconis Memoria zusammen. In Band 3 der Draconis Memoria, kämpft die Menschheit ums Überleben. Denn der Weiße Drache unterwirft Stadt um Stadt. Seinen menschlichen Gegenspielern bleibt nur noch wenig Zeit, um ein Mittel zu finden, mit sich das mächtige Wesen aufhalten lässt.

Auch angesichts des möglichen Untergangs der Menschheit geht die Revolution weiter. Anthony Ryan lässt den Funken vom ehemaligen Corvantinischen  Kaiserreich auf die letzten Bastionen des Eisenboot-Syndikats überspringen. Hier richtet sich der Zorn nicht gegen Adelige, sondern gegen gierige Kaufleute. Die Aufstände sind jedoch nur möglich, weil sich der Weiße Drache darauf konzentriert, Lizanne und Clay zu stoppen, die er zurecht als Gefahr für sich und seine Nachkommen sieht.

Es bleibt ein Imperium aus Asche

Wie bereits in Draconis Memoria 2 gibt es vier Erzähltstimmen im Buch: Neben Clay, Hilemore und Lizanne gibt es noch die von Sirus, der als Sklave im Heer des weißen Drachen dient und es zum strategischen Kopf der Armee gebracht hat. Dabei ist er innerlich zerrissen: Zum einen ist er Stolz auf seine Leistungen und die seiner Streiter, die ein Handelsimperium zerschlagen. Zum anderen sucht er nach Wegen, den Drachen aufzuhalten, um die Menschheit zu retten.

Clay und Lizanne haben im Buch die wichtigsten Rollen. Beide suchen nach Wegen, den Drachen zu stoppen. Lizanne organisiert dazu noch den militärischen Widerstand gegen den Weißen. Obwohl über magische Trance gelegentlich verbunden, um wichtige Informationen auszutauschen, kommen sie erst im großen Finale zusammen. So bleiben die Handlungsstränge lange getrennt, dabei aber jeder für sich spannend.

Im Vergleich zu „Das Heer des weißen Drachen“ ist „Das Imperium aus Asche“ besser gelungen. Die Abwechslung aus kleinen Kämpfen und blutigen Schlachten stimmt. Der Krieg fordert dabei erschreckend, aber auch realistisch, viele Opfer. Für kleinere Konflikte und Beziehungen zwischen Menschen bleibt jedoch genug Raum. Der beste Band bleibt zwar „Das Erwachen des Feuers“, doch natürlich ist im ersten Band noch am meisten neu, weshalb er oft der aufregendste ist. Anthony Ryan stellt im dritten Band aber erneut unter Beweis, dass er in der Lage ist, eine Geschichte zu Ende zu bringen und dabei seine Handlungsstränge nicht aus den Augen verliert. Manche Probleme, wie die künftige Versorgung mit Drachenblut, werden etwas zu schnell gelöst. Insgesamt ist das Ende aber rund – es birgt Hoffnung, ist dabei aber nicht märchenhaft gut.

Draconis Memoria 3 schließt Geschichte ab

Anthony Ryan: Das Imperium aus Asche

Anthony Ryan: Das Imperium aus Asche.

Die Draconis Memoria sind mit „Das Imperium aus Asche“ abgeschlossen. Mit seiner Fantasy-Trilogie hat Anthony Ryan Neuland betreten, indem er die Geschichte in einer Welt der Kanonenboote und des Kolonialismus ansiedelte. Auch die Russische Revolution greift er auf, wie es bereits Leigh Bardugo in ihren Grisha-Romanen getan hatte. In seinem nächsten Buch kehrt Ryan allerdings in die mittelalterliche Welt der Rabenschatten-Trilogie zurück. Vielleicht zur rechten Zeit, denn eine Umsetzung als Fernsehserie ist einen Schritt nähergerückt. In „The Wolf’s Call“ spielt erneut Vaelin Al Sorna die Hauptrolle. Die deutsche Übersetzung dürfte frühestens im Herbst 2020 erscheinen.

„Das Imperium aus Asche“ von Anthony Ryan ist bei Klett-Cotta in der Hobbitpresse erschienen. Die gebundene Ausgabe von Draconis Memoria 3 geht über 688 Seiten und kostet 25 Euro, das E-Book 19,99 Euro. Die Übersetzung stammt von Sara Riffel und Birgit Maria Pfaffinger.

2 Gedanken zu „Anthony Ryan: Das Imperium aus Asche – Draconis Memoria 3

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