Klingentänzer von Mark Lawrence – eine Rezension

Klingentänzer von Mark Lawrence

Nona Grey ist in „Klingentänzer“ von Mark Lawrence in die graue Klasse versetzt worden. Foto: Jörn Käsebier

Die Ereignisse zu Beginn von „Klingentänzer“, des zweiten Buches des Ahnen, knüpfen direkt an die verhängnisvolle Probe am Ende des ersten an. Doch nur kurz – dann ist Nona Grey wieder im Konvent zur süßen Gnade. In der grauen Klasse muss sie sich neuen Herausforderungen stellen. Doch schon bald wird klar, dass das Kloster nicht wirklich von der Außenwelt abgeschnitten ist und dass Nonas Feinde, die Tacsis, und die Gegenspieler der Äbtissin skrupellos ihre Pläne weiterverfolgen.

Der Vorgänger „Waffenschwestern“ spielte noch überwiegend im Kloster und enthielt lange Passagen, die sich mit Nonas Vergangenheit beschäftigten. Diese Passagen fehlen in „Klingentänzer“ fast völlig. Mark Lawrence sucht dafür aber nicht Ersatz. Das gilt ebenso für die Teile, in denen in Band 1 Abeth, die Welt in der der Ahn und andere Götter verehrt werden, eingeführt wurde. Dies bleibt nicht ohne Auswirkung auf den Umfang. Band 2 ist fast 150 Seiten kürzer als der Auftaktband.

Klingentänzer tanzen aus der Reihe

In „Klingentänzer“ hält sich Lawrence auch nicht so lange im Kloster auf. Der Unterricht der grauen Schwestern bekommt nicht so viel Raum, während die Rivalitäten unter den Schülerinnen wichtig bleiben. Vielmehr bezieht er die politischen Ereignisse mit ein. Auch geht es mehr um das Mysterium, dass die Schiffsherzen umgibt.

Da nur ein Jahr in der erzählten Zeit vergangen ist, hat sich die Hauptfigur nicht sehr weiterentwickelt. Nona bleibt eine Heranwachsende, die schnell ihren Wutanfällen nachgibt und auch sonst mit ihren Gefühlen zu kämpfen hat. Ihr Einsatz für ihre Freunde und die Äbtissin, die Nona vor dem Galgen gerettet und sie gefördert hat, machen die junge Frau aber zu einer Figur, mit der man leidet, hofft und bangt.

Spannende Kämpfe

Das zweite Buch des Ahnen steckt voller Action und Dramatik. Immer wieder ist Nona in spannende Situationen verstrickt, aus denen sie einen Ausweg finden muss. Auch der Humor des ersten Bandes blitzt hin und wieder auf.

Insgesamt kann das Buch zwar nicht ganz mit dem Vorgänger mithalten. Das liegt aber vor allem daran, dass es an Exkursen und neuen Elementen fehlt. Dass die politischen Ränke und die Großlage mit einer drohenden Invasion einbezogen werden, entschädigt nicht für die Passagen in Band 1, in denen die Figuren stärker im Vordergrund standen.

Das zweite Buch des Ahnen nicht das Ende

Das zweite Buch des Ahnen

Klingentänzer – Das zweite Buch des Ahnen

Doch wer den ersten Band mochte, wird vom Nachfolger auch nicht enttäuscht sein. Auf diesen folgt noch Band 3, im Original mit dem schönen Titel „Holy Sister“. Mal sehen, was da in der deutschen Fassung draus wird. Mit einer Veröffentlichung ist wohl erst im Frühjahr 2020 zu rechnen.

„Klingentänzer – Das zweite Buch des Ahnen“ von Mark Lawrence ist bei Fischer Tor erschienen. Die Klappenbroschur-Ausgabe geht über 496 Seiten und kostet 16,99 Euro. Die Übersetzung stammt von Frank Böhmert.

3 Gedanken zu „Klingentänzer von Mark Lawrence – eine Rezension

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