Soldaten als Fantasy-Volk: Piper 2011

Über die Völker-Romane wie „Die Orks“, „Die Zwerge“ und „Die Trolle“ ist bereits viel geschrieben worden. Auch über die Auswüchse, die diese Bezeichnungen angenommen haben. Piper legt 2011 aber noch einen drauf: Von Tobias O. Meißner erscheint im Frühjahr der Roman „Die Soldaten“. Und so wird eine ganze Kompanie zum Fantasy-Volk oder so ähnlich.

„Die Soldaten“ von Meißner und Lenz

Eigentlich ist der Titel schon vergeben. Im 18. Jahrhundert schrieb Jakob Michael Reinhold Lenz das Theaterstück „Die Soldaten“. Doch um den schlimmen Einfluss adeliger Offiziere auf arme Bürger wird es bei Meißner nicht gehen. Dafür darf man bei ihm sicher andere kritische Töne erwarten. Meißner gehört schließlich zu den innovativen und interessanten deutschen Fantasy-Autoren.

Der Rest des Phantastik-Frühjahrsprogramms – soweit bislang bekannt – ist schnell erzählt. Ein neuer Hohlbein (Infinity), ein neuer Isau (Die zerbrochene Welt), Fortsetzungen mit Fräuleinwunder Cayla Kluver (Alera- Zeit der Rache),  der diesmal vom Jäger geküssten Sarah Lukas (warum eigentlich nicht mal von einer Muse?) und Alexey Pehov mit Schattentänzer, der Fortsetzung von Schattenstürmer und Schattenwanderer. Außerdem das Wörterbuch, das mit V beginnt von Gerd Ruebenstrunk. Für Science-Fiction-Liebhaber könnte das Debüt des Physikers Hannu Rajaniemi interessant sein. Er promovierte über die Stringtheorie , ehe er den Roman „Quantum“ um einen Dieb mit Gedächtnisverlust im Weltall schrieb.

Edit: Nicht zu vergessen sind zwei Titel aus dem Taschenbuch-Programm von Piper 2011. Im Juli erscheint von David Chandler „Ancient Blades – Die Metropole der Diebe“, der Auftakt zu einer Reihe. Last but not least wendet sich Susanne Gerdom den Drachen zu. „Elidar – Magierin der Drachen“ heißt ihr neuer Roman, der ebenfalls im Juli erscheinen soll.

Der Fantasy-Herbst von Piper 2010

In einer Lokalzeitung hieße der Titel wohl „Piper – im Herbst nichts Neues“. Der Piper-Verlag setzt nämlich im Fantasy-Herbst 2010 auf bewährte Autoren und kaum auf neue Autoren oder Reihen. Dabei muss der Verlag wie bereits im Frühjahr auf sein deutsches Zugpferd Markus Heitz verzichten. Er wird erst 2011 mit den Albae fortfahren.

Zu den alten Bekannten bei Piper zählt Michael Peinkofer, der seine Zauberer in „Das dunkle Feuer“ schickt. Auch Monika Felten mit „Kristall der Macht“ und Wolfgang Hohlbein mit „Die Kriegerin der Himmelsscheibe“ sowie Thomas Plischke mit dem dritten Teil der „Zerrissenen Reiche“ sind im Programm. Alexey Pehov setzt seine „Chroniken von Siala“ mit „Schattenstürmer“ fort. Von Robert Jordans Epos „Das Rad der Zeit“ erscheint Band 5.

Wer es mehr metaphysisch mag, für den gibt es im Piper-Programm Celia Friedman („Die Seelenjägerin“) und „Die Seelenzauberin“. Zu den neuen Autoren zählt die 17-jährige Cayla Kluver mit ihrer Romantacy „Alera – geliebter Feind“. Kluver soll aus einem Ort in Wisconsin stammen, „an dem nur die Starken überleben“. Nun, wer Eis, Schnee und Käse überlebt, wird wohl auch das Schreiben einer Teenager-Liebesgeschichte überstehen.