Hobbit-Verfilmung verzögert sich weiter – was heißt das für die Fantasy?

Guillermo del Toro wird bei der Verfilmung des „Hobbit“ nicht Regie führen. Wegen Problemen bei der Finanzierung verzögert sich der Drehbeginn weiter. Del Toro bekommt daher Terminprobleme und gibt die Regie ab. Für MGM ist es nach der Verschiebung des geplanten neuen James-Bond-Films der nächste Blockbuster, der aus finanziellen Gründen vorerst nicht realisiert wird. Als Grund wird die hohe Verschuldung des zum Verkauf stehenden Produktionsstudios genannt, das derzeit Schwierigkeiten hat, an Kapital zu kommen. Das zweite beteiligte Studie, New Line Cinema, kann oder darf das auf zwei Teile angelegte Projekt nicht stemmen.

Hobbit-Verfilmung könnte Fantasy-Welle auslösen

Für Fantasy-Fans dürfte die Nachricht vom Rückzug del Toros einer Hiobsbotschaft gleichkommen. Denn die weiteren Verzögerungen beim „Hobbit“ lassen zum einen befürchten, dass das Projekt ganz abgeblasen wird. Zum anderen bleibt auch erst einmal eine weitere Fantasy-Welle aus, wie es sie nach den Herr-der-Ringe-Filme gab. Doch gerade die High-Fantasy bräuchte dringend neue, massenwirksame Impulse, um das Genre aus der Vampir- und Engel-Ecke zu holen, in die die Fantasy in der Öffentlichkeit gedrängt wird. Ein erfolgreicher „Hobbit“ könnte dafür sorgen, dass weitere gute Fantasy-Romane verfilmt werden. Zugleich könnten sich die Chancen für Fantasy-Literatur wieder verbessern, die unter der anhaltenden Vampirschwemme leidet.

Vielleicht kommt der nächste filmische Impuls für die Fantasy jedoch gar nicht vom Kino. Dank der Verschiebung des „Hobbit“ dürfte zunächst im Fernsehen eine Filmfassung von G.R.R. Martins „Lied von Eis und Feuer“ zu sehen sein. Die Dreharbeiten für eine zehnteilige Serie (inklusive Pilot-Folge) sollen nach Angaben des Senders HBO noch im Juni beginnen.