Daniel Illger: Skargat – Der Pfad des schwarzen Lichts

Daniel Illger: Skargat - Der Pfad des Lichts

Daniel Illger: Skargat – Der Pfad des schwarzen Lichts

„Skargat“ ist der Gott des Bösen im Ahekrischen Reich. Doch dass es im Fantasy-Roman von Daniel Illger nicht so Schwarz-Weiß zugeht, zeigt bereits der Untertitel: „Der Pfad des schwarzen Lichts“. Worum es sich bei diesem Pfad handelt, finden die Leser erst im Laufe des Buches heraus. Zunächst geht es in „Skargat“ um Mykar, einen Außenseiter, der in seinem Heimatdorf nur einen Freund hat: Cay. Als dieser unter Mordverdacht in die Perle, die Hauptstadt, verschleppt wird, versucht Mykar alles, um ihn zu retten. Hilfe bekommt er dabei von einem Adeligen und seiner verrückt-weisen Markt Scara sowie einer reichen, schönen Frau.

Skargat und der Pfad des schwarzen Lichts

Daniel Illger arbeitet in „Skargat“ mit einem Ich-Erzähler. Um genau zu sein: einem wechselnden Ich-Erzähler, denn die Handlung wird aus der Sicht von vier Figuren erzählt. Der ersten begegnen die Leser bereits im Prolog, doch um wen es sich genau handelt, wird erst in späteren Abschnitten deutlich (und hier ist es auch kein Ich-Erzähler). Der erste Teil wird weitgehend aus der Sicht von Mykar erzählt, später kommt mit Justinius ein verlebter Adeliger hinzu und schließlich mit Vanice noch eine weibliche Stimme. Dementsprechend vielschichtig ist der Erzählton des Fantasy-Romans. Während Mykar eher für düstere, tragische und unfreiwillig komische Momente sorgt, sind es bei Justinius mehr die derb-komischen. Das macht „Skargat“ sehr abwechslungsreich.

Das Ahekrische Reich ist eine dem Mittelalter nachempfundene Welt, in der bereits Kohle gefördert wird. Magie spielt eine wichtige Rolle im „Pfad des schwarzen Lichts“, aber keine übermächtige. So bleibt unklar, über welche Kräfte Mykar verfügt. Ebenso wird nicht restlos geklärt, welche Macht den Untoten eine Existenz ermöglicht. Und wem die Vorstellung von Geistern und Hexen in Fantasy-Romanen nicht gefällt, wird mit „Skargat“ keine Freude haben. Dass das Buch in einigen Abschnitten Elemente eines Schauerromans aufweist, mag damit zusammenhängen, dass Daniel Illger Literaturwissenschaftler ist und nach eigenem Bekunden erst mit George R.R. Martin das Genre für sich entdeckte. Dostojewski ist eher einer seiner Lieblingsschriftsteller, was ein wenig bei der Beschreibung des sozialen Gefüges im Roman durchschimmert.

Skargat könnte eine Reihe werden

Bei der Vorstellung von „Skargat – Der Pfad des schwarzen Lichts“ im Berliner „Otherland“ meinte Daniel Illger, die Welt Ahekrien sei mithilfe seiner Rollenspielgruppe entstanden. Gern würde er weitere Geschichten aus dieser Welt erzählen, das Buch komme aber zu einem gewissen Abschluss. Das lässt sich nach Lektüre des Fantasy-Romans nicht bestätigen. Das Ende schreit förmlich nach einer Fortsetzung, und zum Abschluss gebracht ist nur wenig. Es bleibt also zu hoffen, dass „Skargat“ erfolgreich genug ist, dass auch weitere Bände erscheinen – verdient hätte es dieses gelungene Debüt.

„Skargat – Der Pfad des schwarzen Lichts“ von Daniel Illger ist in der Hobbitpresse von Klett-Cotta erschienen. Die Paperback-Ausgabe geht über 568 Seiten und kostet 17,95 Euro.

3 Gedanken zu „Daniel Illger: Skargat – Der Pfad des schwarzen Lichts

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