Roseanne A. Brown: Die Spiele von Solstasia

Die Spiele von Solstasia
Fantasy mit afrikanischem Setting: „A Song of Wraiths and Ruin – Die Spiele von Solsatasia“ von Roseanne A. Brown. Foto: Jörn Käsebier

Die Spiele von Solstasia werden alle zehn Jahre von sieben Champions bestritten, die jeweils eng mit einer Gottheit verbunden sind. Doch dieses Mal verläuft alles anders. Wie, das schreibt Roseanne A. Brwon in „A Song of Wraiths and Ruins“.

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Alif der Unsichtbare von G. Willow Wilson

Alif der Unsichtbare

G. Willow Wilson: Alif der Unsichtbare

Elemente eines Techn-Thrillers und phantastischer Erzählungen bringt G. Willow Wilson in ihrem Debütroman „Alif der Unsichtbare“ zusammen. Die amerikanische Muslima greift dabei auf ihre Kenntnisse über den Nahen Osten zurück sowie auf ihre Erfahrungen als Comic-Geek und –Autorin.

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R.J. Barker: Die Stunde des Assassinen

R.J. Barker: Die Stunde des Assassinen

R.J. Barker: Die Stunde des Assassinen

Auftragsmörder zählen in fiktiven Stoffen zu den beliebtesten Schurken. Zumal wenn sie so ambivalent angelegt sind, dass sie auch die Helden sein können. „Die Stunde des Assassinen“ ist so ein Fall. R.J. Barker macht in seinem Fantasy-Buch einen jugendlichen Assassinen zum Protagonisten. Und von einem eiskalten Killer trennen diesen Girton Welten – zumindest zunächst.

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John Gwynne: Macht – Die Getreuen und die Gefallenen 1

John Gwynne: Macht - Die Getreuen und die Gefallenen 1

John Gwynne: Macht – Die Getreuen und die Gefallenen 1

Macht – so mancher Mensch ist schon ihren Verlockungen erlegen. In den Verfemten Landen liegt die Macht in der Hand von Königen. Die Königreiche der Menschen leben miteinander im Frieden, von ein paar Grenzkonflikten abgesehen. Doch am Vorabend des Götterkriegs brechen auch Konflikte zwischen Königen aus, nehmen die Zusammenstöße mit Giganten zu und die Überfälle von Briganten bedrohen ganze Ortschaften. In „Macht – Die Getreuen und die Gefallenen 1“ legt John Gwynne die Saat für einen großen Konflikt.

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Guy Gavriel Kay: Im Schatten des Himmels – eine Rezension

Guy Gavriel Kay: Im Schatten des Himmels

Guy Gavriel Kay: Im Schatten des Himmels

„Im Schatten des Himmels“ erschien im Original bereits 2010, jetzt liegt die deutsche Fassung des Fantasy-Romans vor. Nach neun Jahren ist Guy Gavriel Kay somit auf dem deutschen Markt zurück – allein dafür hat sich die Gründung des neuen Labels Fischer Tor gelohnt (um dieser Meinung zu sein, muss man Kay noch nicht einmal als „besten noch schreibenden Fantasy-Autor“ bezeichnen).

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Das Schwert der Dämmerung von Saladin Ahmed – eine Rezension

Saladin Ahmed: Das Schwert der Dämmerung

Saladin Ahmed: Das Schwert der Dämmerung

Mit „Das Schwert der Dämmerung“ von Saladin Ahmed ist ein Fantasy-Roman erschienen, der erfrischenderweise das europäische Mittelalter links liegen lässt und sich mehr auf orientalische Vorbilder stützt. Im Mittelpunkt steht Adoulla, ein Ghul-Jäger, der seinen Ruhestand herbeisehnt, aber keinen geeigneten Nachfolger findet. Als ein böser Magier mehrere Ghuls zugleich beschwört, die mehrere Menschen töten, muss Adoulla all sein Können einsetzen und ist dennoch auf die Hilfe der Alchemistin Litas, des Magiers Dawoud und seines Gehilfen Rasid angewiesen. Bei ihrer Jagd nach dem Ghul-Beschwörer dauert es nicht lang, bis Adoullah und seine Freunde herausfinden, dass mehr hinter dem Auftauchen der Ghule steckt – da will jemand Kalif werden anstelle des Kalifen …

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Christian von Aster: Das Eherne Buch – eine Rezension

Christian von Aster: Das Eherne Buch

Christian von Aster: Das Eherne Buch

Jaarn ist 15 Jahre alt und wächst als Mönch in der Bibliothek von Ghidt-Lhorr auf. In einer Nacht wird sein Leben auf den Kopf gestellt: Er erfährt, dass es seine Bestimmung ist, das Eherne Buch dem Kriegbringer zu Füßen zu legen, um so Frieden für die Welt zu erreichen. Doch das versuchen viele Mächtige zu verhindern, allen voran die Getreuen des Keilers, einer gestürzten Herrscherfamilie, die sich für die erlittene Schmach rächen und zurück an die Macht kommen will.

Christian von Aster und die Feder

20 Jahre nach dem Tod von Michael Ende, dem Autor der „Unendlichen Geschichte“ greift ein deutscher Fantasy-Autor das Motiv auf, nach dem ein Buch die Welt retten kann. In „Das Eherne Buch“ geht es aber weniger darum, die Fantasy spielen zu lassen, um einer Verödung der Welt entgegenzuwirken. Christian Aster greift hingegen eine Frage auf, die viel diskutiert wird – was ist mächtiger, Feder oder Schwert? Die Antwort, die der deutsche Fantasy-Autor gibt: ein Buch, also Feder, dass wie eine Klinge geformt ist, also das Schwert. So weit, so originell.

Ansonsten hat die Welt des ehernen Buches viel Parabelhaftes. Es gibt mächtige und weniger mächtige Fürsten, in deren Namen und um deren Ehre Kriege geführt werden, eine Weiße Stadt mit schwarzem Herz und erbarmungslose Killer, die nur „Die Nacht“ genannt werden. Die Gesetzeslosigkeit und der Niedergang der Moral sind so weit fortgeschritten, dass die Menschen mit der höchsten Moral Räuber sind.

„Das Eherne Buch“ versöhnt am Ende

So einfach wie dieses Konstrukt in vielen Punkten ausgefallen ist, sind leider auch viele Figuren entworfen. Das beste Beispiel ist die Eisenmutter, neben Jaarn und General Zadt Mhaw eine der Figuren, aus deren Sicht die Handlung geschildert wird. Als gerüstete Hebamme, die Leben beendet und neues Leben auf die Welt bringt, ist sie vom Entwurf her die originellste Figur des Fantasy-Romans. Doch leider ist sie wenig glaubwürdig, denn ihre Gefühle wechseln rascher als man sie als Leser nachempfunden hat. Dann kennt sie alle wichtigen Geheimnisse, taucht immer im richtigen Moment auf und steht zu allen Hauptfiguren in einer Beziehung. Störend ist schließlich auch, wie leicht der Narbige und Jaarn die Hindernisse auf ihrem Weg überwinden können. Auch wenn die Pläne nicht immer aufgehen, finden sie doch rasch eine andere Lösung. Dass das Ende dann doch nicht so glatt aufgeht, sondern in der Schwebe gehalten ist, versöhnt mit der Geschichte vom „Ehernen Buch“.

„Das Eherne Buch“ von Christian von Aster ist bei der Hobbitpresse von Klett-Cotta erschienen. Die Klappenbroschur-Ausgabe geht über 347 Seiten und kostet 17,95 Euro, das E-Book 13,99 Euro.

Zeit des Sturms von Andrzej Sapkowski – eine Rezension

Andrzej Sapkowski: Zeit des Sturms

Andrzej Sapkowski: Zeit des Sturms

Todgesagte leben länger: Nachdem Andrzej Sapkowski seinen Zyklus um den Hexer Geralt von Riva abgeschlossen hatte, wollte sich der polnische Autor neuen Geschichten zuwenden. Mit „Zeit des Sturms“ kommt der Hexer nicht zum ersten Mal wieder zurück, aber doch das erste Mal in Langform. Der Fantasy-Roman spielt zeitlich vor dem Hexer-Zyklus, den man nicht gelesen haben muss, um der Handlung zu folgen. Dennoch ist das Vergnügen mit Vorkenntnissen größer, gerade bei den Figuren, die in der Reihe und in „Zeit des Sturms“ eine Rolle spielen.

Zeit des Sturms in Kerack

Die Handlung spielt dieses Mal überwiegend im Königreich Kerack, einem kleinen Reich, in dem sich ehemalige Piraten zu Herrschern aufgeschwungen haben. Geralt fällt dort einer Intrige zum Opfer, die ihn seine kostbaren Schwerter kostet. Dass mit der Koralle eine hübsche Zauberin ihre Hände dabei im Spiel hat, versteht sich fast von selbst, ebenso, dass der Hexer sich trotz einer Liaison nicht von ihr kontrollieren lässt. Seinen Zorn bekommen weniger die Ungeheuer zu spüren, für deren Tötung Hexer gewöhnlich angeheuert werden, als die Mächtigen, die die Schwachen ausnutzen und töten. Unterstützung erhält Geralt wie üblich von seinem engen Freund, dem Dichter Rittersporn, aber zuweilen auch von unerwarteter Seite.

Sapkowski gelingt es erneut, die einzigartige Mischung hinzubekommen, die den Hexer-Zyklus so herausragend macht: Spannung und Kämpfe wechseln sich ab mit Wortgefechten und komischen Passagen. Hinzu kommen Anspielungen auf die moderne Welt, Zitate aus bekannten Werken und saftige Gesellschaftskritik. Natürlich kann ein Einzelband nicht die Tiefe eines fünfbändigen Zyklus erreichen. „Zeit des Sturms“ hält jedoch die von den Vorgängern gesetzten Qualitätsstandards hoch und fällt im Vergleich zum Zyklus nicht ab.

Sapkowski und sein Hexer Geralt

Ob der Hexer nach diesem in sich abgeschlossenen Fantasy-Roman noch einmal Auferstehung feiern wird? Wohl nur, wenn Andrzej Sapkowski Zeit, Lust und Ideen hat. Wer selbst in die Rolle des Hexers Geralt von Riva schlüpfen möchte, hat dazu in der polnischen Videospielserie die Gelegenheit. Der dritte Teil – „The Witcher: Wild Hunt“ – ist gerade für PC und Konsolen erschienen. Und es geht nicht nur um Sex auf dem Rücken eines Einhorns, auch wenn einige Besprechungen im Netz diesen Aspekt besonders hervorheben.

„Zeit des Sturms“ von Andrzej Sapkowski ist bei dtv erschienen. Die Klappenbroschur-Ausgabe des Fantasy-Romans hat 448 Seiten und kostet 15,90 Euro, das E-Book 12,99 Euro. Die Übersetzung stammt von Erik Simon.

Daniel Illger: Skargat – Der Pfad des schwarzen Lichts

Daniel Illger: Skargat - Der Pfad des Lichts

Daniel Illger: Skargat – Der Pfad des schwarzen Lichts

„Skargat“ ist der Gott des Bösen im Ahekrischen Reich. Doch dass es im Fantasy-Roman von Daniel Illger nicht so Schwarz-Weiß zugeht, zeigt bereits der Untertitel: „Der Pfad des schwarzen Lichts“. Worum es sich bei diesem Pfad handelt, finden die Leser erst im Laufe des Buches heraus. Zunächst geht es in „Skargat“ um Mykar, einen Außenseiter, der in seinem Heimatdorf nur einen Freund hat: Cay. Als dieser unter Mordverdacht in die Perle, die Hauptstadt, verschleppt wird, versucht Mykar alles, um ihn zu retten. Hilfe bekommt er dabei von einem Adeligen und seiner verrückt-weisen Markt Scara sowie einer reichen, schönen Frau.

Skargat und der Pfad des schwarzen Lichts

Daniel Illger arbeitet in „Skargat“ mit einem Ich-Erzähler. Um genau zu sein: einem wechselnden Ich-Erzähler, denn die Handlung wird aus der Sicht von vier Figuren erzählt. Der ersten begegnen die Leser bereits im Prolog, doch um wen es sich genau handelt, wird erst in späteren Abschnitten deutlich (und hier ist es auch kein Ich-Erzähler). Der erste Teil wird weitgehend aus der Sicht von Mykar erzählt, später kommt mit Justinius ein verlebter Adeliger hinzu und schließlich mit Vanice noch eine weibliche Stimme. Dementsprechend vielschichtig ist der Erzählton des Fantasy-Romans. Während Mykar eher für düstere, tragische und unfreiwillig komische Momente sorgt, sind es bei Justinius mehr die derb-komischen. Das macht „Skargat“ sehr abwechslungsreich.

Das Ahekrische Reich ist eine dem Mittelalter nachempfundene Welt, in der bereits Kohle gefördert wird. Magie spielt eine wichtige Rolle im „Pfad des schwarzen Lichts“, aber keine übermächtige. So bleibt unklar, über welche Kräfte Mykar verfügt. Ebenso wird nicht restlos geklärt, welche Macht den Untoten eine Existenz ermöglicht. Und wem die Vorstellung von Geistern und Hexen in Fantasy-Romanen nicht gefällt, wird mit „Skargat“ keine Freude haben. Dass das Buch in einigen Abschnitten Elemente eines Schauerromans aufweist, mag damit zusammenhängen, dass Daniel Illger Literaturwissenschaftler ist und nach eigenem Bekunden erst mit George R.R. Martin das Genre für sich entdeckte. Dostojewski ist eher einer seiner Lieblingsschriftsteller, was ein wenig bei der Beschreibung des sozialen Gefüges im Roman durchschimmert.

Skargat könnte eine Reihe werden

Bei der Vorstellung von „Skargat – Der Pfad des schwarzen Lichts“ im Berliner „Otherland“ meinte Daniel Illger, die Welt Ahekrien sei mithilfe seiner Rollenspielgruppe entstanden. Gern würde er weitere Geschichten aus dieser Welt erzählen, das Buch komme aber zu einem gewissen Abschluss. Das lässt sich nach Lektüre des Fantasy-Romans nicht bestätigen. Das Ende schreit förmlich nach einer Fortsetzung, und zum Abschluss gebracht ist nur wenig. Es bleibt also zu hoffen, dass „Skargat“ erfolgreich genug ist, dass auch weitere Bände erscheinen – verdient hätte es dieses gelungene Debüt.

„Skargat – Der Pfad des schwarzen Lichts“ von Daniel Illger ist in der Hobbitpresse von Klett-Cotta erschienen. Die Paperback-Ausgabe geht über 568 Seiten und kostet 17,95 Euro.

Django Wexler: Die tausend Namen – eine Rezension

Django Wexler: Die tausend Namen

Django Wexler: Die tausend Namen

Die tausend Namen – verborgen liegen sie in Ashe-Katarion begraben, der Hauptstadt von Khandar. Nur Wenige wissen von dem mächtigen Artefakt. Erst als religiöse Fanatiker die vordanischen Kolonialtruppen und den von ihnen gestützten Marionettenkönig vertreiben, geraten die tausend Namen plötzlich in den Fokus. Denn Oberst Janus kommt nicht nur mit frischen Truppen, um den Aufstand niederzuschlagen, sondern auch, um das Artefakt an sich zu bringen. Doch davon ahnt Hauptmann Marcus d’Ivoire nichts, als er die alte Kolonialbrigade an den Oberst übergibt. Marcus und seine Männer rechnen fest damit, in die Heimat zurückkehren zu können.

Django Wexler und Napoleon

Django Wexler wäre eigentlich prädestiniert, Science-Ficition-Romane zu schreiben. Künstliche Intelligenz ist das Spezialgebiet des hauptberuflich für Microsoft tätigen Autors. Doch mit „Die tausend Namen“ hat er stattdessen ein Werk vorgelegt, das man der historischen Fantasy zuordnen kann. Zwar sind Vordan und Khandar erfundene Länder, Janus und Marcus keine historischen Figuren, doch sind die Parallelen zu einer europäischen Kolonialmacht beziehungsweise einer nordafrikanischen oder arabischen Kolonie unverkennbar. Technologisch befindet sich die Fantasy-Welt auf dem Stand zwischen späten 18. Und frühem 19. Jahrhundert, was sich etwa an der Waffentechnologie ablesen lässt. Dass sich Wexler bei der Kriegsführung an den Napoleonischen Kriegen orientiert, bestätigt er mit dem Hinweis, er habe das englische Standardwerk „The Campaigns of Napoleon“ von David Chandler gelesen. Auch ist der Spitzname des Kavallerieoffiziers „Gib ihm Saures“ wohl an „Marschall Vorwärts“ angelehnt, der Beiname des preußischen Generalfeldmarschalls Blücher.

Die Zahl der Personen, aus deren Sicht der amerikanische Autor die Handlung schildert, ist für einen 900-Seiten-Wälzer überschaubar gehalten. Neben Marcus sind das der Soldat Winter Ihernglass, der die Perspektive der unteren Ränge beisteuert, durch sein Improvisationstalent, aber schon bald die Aufmerksamkeit von Oberst Janus weckt, und Richter Jaffa. Er taucht allerdings nur an wenigen Stellen auf, erlaubt dann jedoch einen Einblick ins Lager der Aufständischen. So kommen die Leser vor allem Marcus und Winter näher, vollziehen ihre Gedanken und Gefühle nach. Das gilt auch für die Gefechte und Schlachten – die Erlebnisse der Charaktere nehmen hier breiteren Raum ein als die Schilderungen der Taktik.

Die tausend Namen ist nur Band 1

„Die tausend Namen“ ist der gelungene Auftakt zur Shadow-Campaign-Trilogie von Django Wexler. Der Fantasy-Roman ist zwar lang geraten, jedoch nicht langweilig. Die gute Nachricht für Englischleser: Band 2 erscheint im Juli im Original und trägt den Titel „The Shadow Throne“ (Der Schattenthron). Darin verlagert sich das Geschehen ins Mutterland Vordan, wo der Kampf um den Thron voll entbrannt ist. Ein Veröffentlichungstermin für die deutsche Übersetzung ist noch nicht bekannt.

„Die tausend Namen“ von Django Wexler ist bei Heyne erschienen. Die Klappenbroschur-Ausgabe geht über 880 Seiten und kostet 14,99 Euro, das E-Book 11,99 Euro. Die Übersetzung stammt von Michael Siefener, der etwa auch die Werke Brandon Sandersons ins Deutsche überträgt.