Brandon Sanderson – krempelt er die Buchbranche um?

Brandon Sanderson Kickstarter
Kickstarter-Rekordler: Brandon Sanderson, hier mit Isaac Stewart in Berlin 2019. Foto: Jörn Käsebier

Brandon Sanderson gehört weltweit zu den erfolgreichsten Fantasy-Autoren. Vor wenigen Tagen überraschte er seine Fans mit der Ankündigung eines Kickstarter-Projekts über vier Bücher. Die Resonanz ist überwältigend. Doch ist Sandersons Weg ein Vorbild für andere Schreibende? Krempelt er gerade die gesamte Buchbranche um?

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Brandon Sanderson im Interview über die Sturmlicht-Chroniken

Brandon Sanderson im Interview, Isaac Stewart

Brandon Sanderson (l.) und Isaac Stewart im Interview über die Entstehung der Sturmlicht-Chroniken.

Mit „Die Splitter der Macht“, Band 6 der Sturmlicht-Chroniken, schaffte es Brandon Sanderson erstmalig in die Top Ten der deutschen Bestsellerliste. Das wusste er allerdings noch nicht, als er seinen zweiten Deutschlandbesuch plante. Auf einer Lesereise signierte er Mitte Mai nicht nur zahlreiche Bücher, sondern stand auch für Interviews zur Verfügung. Mit dabei, Sandersons Art Director Isaac Stewart.

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Brandon Sanderson auf Lesereise in Deutschland

Dass englische und amerikanische Fantasy-Autoren hierzulande auf Buchmessen präsent sind, ist nicht ungewöhnlich. Doch nur die wenigsten von ihnen bewerben ihre Bücher ohne Bezug zu einer Großveranstaltung. Doch es gibt Ausnahmen. So wird Mitte Mai Brandon Sanderson auf Lesereise in Deutschland sein.

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Herbstvorschau von Heyne: Fantasy 2018/2019

Auf den ersten Blick hat sich nicht viel geändert. Noch immer dominieren Science-Fiction und Romantacy das Programm. Doch wer genauer in der Herbstvorschau von Heyne blättert, entdeckt bei der Fantasy 2018 ein paar Überraschungen – zum Beispiel Jasper Fforde.

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Sturmlicht-Chroniken 4 – Die Stürme des Zorns von Brandon Sanderson

Brandon Sanderson: Die Stürme des Zorns

Brandon Sanderson: Die Stürme des Zorns

In der Zerbrochenen Ebene tritt der Krieg des Königreichs Alethkar gegen die Parschendi auf der Stelle. Beide Seiten suchen nach einem Ausweg. Während die Parschendi auf eine neue Form setzen, mit der sie in der Lage sind, ihre Unterzahl auszugleichen, setzen die Alethi auf einen Marsch auf die Ebene hinaus, wo sie die Hauptstadt ihrer Gegner zu finden hoffen. Allerdings wollen nur wenige Großprinzen dieser Strategie ihres Königs und seines Onkels Dalinar folgen. Daher müssen Dalinar und sein Sohn Adolin zunächst Verbündete finden.

„Die Stürme des Zorns“ von Brandon Sanderson

Brandon Sanderson holt sehr weit aus, um den Kampf um Roschar zu schildern. Das war bereits in den ersten drei Bänden der Sturmlicht-Chroniken so, und es ist in „Die Stürme des Zorns“ nicht anders. Doch damit stellt er seine Leser auf eine echte Geduldsprobe. Hatte man in Band 2 der Sturmlicht-Chroniken, „Der Pfad der Winde“, noch das Gefühl, die Geschichte nähme richtig Fahrt auf, so war die Enttäuschung umso größer, das Brandon Sanderson in der Fortsetzung „Die Worte des Lichts“ wieder einen Gang zurückschaltete.

Und auch als die Hauptfiguren an einem Ort versammelt sind, ändert es nichts. Wenn in den verhältnismäßig kurzen als „Zwischenspiele“ betitelten Kapiteln von „Die Stürme des Zorns“ mehr passiert und die Handlung mehr vorangetrieben wird als auf den mehr als 600 übrigen Seiten, steht das doch in einem ziemlichen Missverhältnis. Es lässt sich dagegen einwenden, dass sich Brandon Sanderson viel Zeit mit der Entwicklung seiner Figuren nimmt, denn vor allem Kaladin und Schallan bekommen viel Raum. Doch den hatten sie bereits in den vorhergehenden Bänden, weshalb man sich irgendwann nur noch wünscht, dass Kaladin seine innere Zerrissenheit überwindet und dass man bei Schallan endlich zur letzten Zwiebelschicht vordringt, wie es dann kurz vor dem Ende endlich der Fall ist.

Andere Hauptfiguren wie Dalinar treten hingegen in den Hintergrund. Ihnen steht der Autor nur wenig Entwicklung zu, lieber passt er sie so an, wie es gerade zur Handlung passt. Adolin ist hierfür ein Beispiel, der sich auf den letzten Seiten von „Stürme des Zorns“ plötzlich vollkommen anders verhält. Hier sollten wohl nur noch rasch die Weichen für die Fortsetzung gestellt werden.

Die Sturmlicht-Chroniken gehen weiter

Die Sturmlicht-Chroniken sind noch lange nicht beendet. Derzeit schreibt Brandon Sanderson an Band 3, Arbeitstitel „Oathbringer“. In der deutschen Übersetzung wird er Band 5 und 6 umfassen. Vor Herbst 2016 ist nicht mit einer Veröffentlichung zu rechnen – Fans werden sich also gedulden müssen.

„Die Stürme des Zorns – Sturmlich-Chroniken 4“ von Brandon Sanderson ist bei Heyne erschienen. Die gebundene Ausgabe geht über 800 Seiten (mit Anhang) und kostet 24,99 Euro. Die Übersetzung stammt von Michael Siefener.

Brandon Sanderson: Die Worte des Lichts – Sturmlicht-Chroniken 3

Die Worte des Lichts - Sturmlicht-Chroniken 3

Brandon Sanderson: Die Worte des Lichts – Sturmlicht-Chroniken 3

Die Worte des Lichts: Jashna Kholin sucht fieberhaft nach Informationen über die Vergangenheit der Orden und der Bringer der Leere und stößt dabei auch auf dieses Buch. Zusammen mit ihrem Mündel Schallan ist sie zur Zerbrochenen Ebene unterwegs, um ihren Onkel Dalinar und ihre Mutter Navani über den Stand ihrer Studien zu unterrichten. Dabei hat ihr Onkel bereits eine Mammutaufgabe vor sich: Er muss die Großprinzen hinter sich vereinen, obwohl sein Intimfeind Sadeas seine Position empfindlich geschwächt hat. Und Dalinars Feinde schrecken auch nicht vor Anschlägen zurück, sodass seine neue Leibwache, gebildet aus Brückenmännern unter Kaladin, alle Hände voll zu tun hat, ihn und seine Söhne zu schützen. Und dann taucht der weiße Attentäter wieder auf, der bereits mehrere Monarchen in Roschar getötet hat.

Band 3 der Sturmlicht-Chroniken

Am Ende der ersten beiden Bücher der Sturmlicht-Chroniken von Brandon Sanderson hatte die Handlung merklich an Fahrt aufgenommen: Die Handlungsstränge mehrere Protagonisten hatten zusammengefunden, sodass nicht mehr so viel nebeneinander lief. Doch leider benötigt „Die Worte des Lichts“ wieder eine lange Anlaufzeit, ehe sich die Ereignisse verdichten und die Spannung zunimmt. Das liegt zum einen daran, dass der Anteil von Abschnitten, die aus der Sicht von Schallan geschildert werden, hoch ist. Da sie ist als einzige der zentralen Figuren noch nicht auf der Zerbrochenen Ebene eingetroffen ist, muss Brandon Sanderson sie zunächst dahin bringen. Zum anderen soll die Ausbildung der magisch Begabten wie Schallan und Kaladin vorangetrieben werden, ehe der Konflikt mit den Parschendi eskaliert. Diese beiden stehen im Vordergrund, allenfalls bekommt noch Adolin längere Passagen eingeräumt, während es nur wenige Abschnitte gibt, die aus Dalinars Perspektive geschildert werden.

Worte des Lichts zu Stürmen des Zorns

Die Fortsetzung lässt nicht lange auf sich warten – das ist der Vorteil, wenn das Originalbuch in der Übersetzung auf zwei Bände aufgeteilt wird. „Die Stürme des Zorns“ ist ab Mitte Februar 2015 erhältlich. Hier steht zu erwarten, dass die Ereignisdichte zunimmt – einen Konflikt deutet der Titel bereits an. Wann danach der nächte Band der Sturmlicht-Chroniken erscheint, ist noch nicht abzusehen. Stand Ende November auf Sandersons Internetseite ist der Prewriting-Prozess erst zu einem Viertel abgeschlossen. Es könnte also durchaus bis 2016 dauern, ehe das fünfte deutsche Buch der Reihe erscheint.

„Die Worte des Lichts“ von Brandon Sanderson ist bei Heyne erschienen. Die gebundene Ausgabe geht mit Anhang über 976 Seiten und kostet 24,99 Euro, das E-Book 19,99 Euro. Die deutsche Übersetzung stammt von Michael Siefener.