„Schreiben darf für mich nicht zum Schreibtisch-Job werden“, sagt Brandon Sanderson. Auf Einladung des Piper-Verlags war der amerikanische Fantasy-Autor zur Leipziger Buchmesse gekommen. Bei einem Treffen mit deutschen Bloggern beantwortete er Fragen rund um seinen Schreiballtag und über seine Nebelgeborenen-Romane.
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Patrick Rothfuss im Interview über Auri, Königsmörder-Chronik 3 und eine Verfilmung
Zu den Stargästen der Leipziger Buchmesse 2015 zählte der Fantasy-Autor Patrick Rothfuss. Im Interview nimmt er zu seinem aktuellen Buch „Die Musik der Stille“ Stellung, spricht aber auch über die Pläne für Königsmörder-Chronik 3, die Chancen für eine Verfilmung seiner Werke – und über Seife.
Herr Rothfuss, Auri, die Protagonistin von „Die Musik der Stille“, ist eine ungewöhnliche Figur. Wie schwierig war es, die Geschichte aus ihrer Perspektive zu schreiben?
Patrick Rothfuss: Es war schwierig. Aus Kvothes Sicht zu schreiben fällt mir leicht, weil ich es bereits so lange mache. Aber Auri ist in ganz vielen Aspekten eine völlig andere Figur. Leser der ersten beiden Königsmörder-Chronik-Bücher wissen, dass Auri eine ganz eigene Sicht auf die Dinge hat. Ich habe eine Weile gebraucht, durchweg diese Perspektive einnehmen zu können.
Für Auri müssen alle Dinge an dem für sie richtigen Platz sein. Warum ist das für Auri so wichtig?
Das ist die zentrale Frage des Buches, die sich hoffentlich jeder Leser stellt. Ich habe keine kurze Antwort darauf – sonst hätte ich das Buch wohl auch nicht schreiben müssen. Ich habe bereits einige mögliche Antworten gelesen und finde es gut, dass Leser ihre eigenen Theorien aufstellen, möchte sie auch zum Denken anregen. In Interviews vermeide ich es, zu manchen Aspekten eine eindeutige Antwort zu geben, um das Denken nicht abzuwürgen. Das ist übrigens auch der Grund, warum auf den Zeichnungen in „Die Musik der Stille“ das Gesicht von Auri nicht zu sehen ist. Ich wollte den Menschen nicht ihre Vorstellung rauben und vorgeben: So sieht Auri aus.
Stichwort Zeichnungen. Wie lief die Zusammenarbeit mit Marc Simonetti und wie zufrieden sind Sie mit dem Ergebnis?
Ich bewundere Simonetti. Er war einer der wenigen modernen Künstler, die ich namentlich kannte, bevor ich selbst etwas veröffentlicht hatte. Er entwirft die wunderschönen Cover für die französischen Ausgaben meiner Bücher. Die Illustrationen in der englischen Ausgabe von „Die Musik der Stille“ stammen von meinem Freund Nate Taylor, doch der französische Verlag wollte Simonetti. Ich habe ihm dann meine Wünsche übermittelt, etwa dass Auris Gesicht nicht zu sehen sein soll und dass das Unterding viele Facetten benötigt. Als ich die ersten Entwürfe bekam, wollte ich daher noch ein paar Änderungen, und Simonetti hat sie anstandslos durchgeführt. Es war eine tolle Zusammenarbeit.
Seife spielt eine wichtige Rolle im Buch. Haben Sie selbst schon einmal Seife hergestellt?
Das habe ich. Dieses alte Verfahren lässt sich mit einfachen Werkzeugen umsetzen. Ich bin aber nicht gut darin. Es kann auch ziemlich gefährlich werden, weil man mit flüssigem heißen Fett und Säure hantiert. Bei einem Experiment vor wenigen Jahren hätte ich fast mich selbst, vor allem aber meinen kleinen Jungen verletzt. Man sollte also sehr vorsichtig sein, wenn man es in der eigenen Küche ausprobiert.
Also steckt doch mehr Action in der Geschichte über Seifenherstellung …
Ha! Da ist was dran. Zumindest für Menschen, die sich damit auskennen.
Werden wir Auri im dritten Band der Königsmörder-Chronik wiedertreffen?
Sie wird im dritten Buch eine Rolle spielen.
Und wird das dritte Buch auch den kompletten dritten Tag enthalten, mit dem die Chronik enden soll?
Buch 3 beendet die Geschichte. Es kann allerdings sein, dass ich noch weitere Geschichten in dieser Welt spielen lasse.
Und welches Buch werden wir als nächstes von Ihnen lesen?
Ich bin nicht begierig darauf, ein anderes Buch zu schreiben als Buch 3, denn ich weiß ja, dass meine Leser darauf warten. Ich hatte „Die Musik der Stille“ eigentlich als Beitrag für eine Anthologie vorgesehen, in die die Geschichte aber nicht hineinpasste, weshalb ich eine andere schreiben musste. Und vergangenes Jahr stand ich vor der Wahl gar kein Buch oder eben „The Slow Regard of Silent Things“ zu veröffentlichen. Und da es vielen Testlesern gefiel, habe ich mich für eine Veröffentlichung entschieden. Sollte ich eine großartige Idee haben, würde ich diese wahrscheinlich direkt umsetzen, weil die Idee sonst verloren geht. Ich weiß aus Erfahrung, dass ich später nicht mehr gut am Ausgangspunkt ansetzen kann. Ich habe bereits zwei Drittel eines Buches geschrieben, das eigentlich als längere Erzählung gedacht war. Aber ich weiß, dass selbst die vielen geduldigen Leser auf Buch 3 warten. Daran werde ich aber noch mindestens ein Jahr arbeiten müssen, wobei noch weitere Monate hinzukommen, bis es zur Veröffentlichung kommt.
Es gibt Gerüchte, dass aus der Königsmörder-Chronik eine Fernsehserie werden könnte. Ist da etwas dran?
Die Filmrechte sind schon eine ganze Weile verkauft. Derzeit prüft NBC, ob und wie eine Umsetzung möglich wäre. Das Interesse schmeichelt mir. Aber wenn man sich anschaut, von wie vielen Büchern die Filmrechte gekauft und wie viele umgesetzt werden, sieht man, dass die Chancen gering sind.
Fürchten Sie, dass ein Film oder eine Serie die Fantasie der Leser zerstören würde, weil ihnen plötzlich ein Kvothe oder eine Auri vorgegeben werden?
Die Gefahr besteht. Doch andererseits ist eine Verfilmung nur eine Version der Geschichte, und sie könnte Menschen erreichen, die von den Büchern sonst nie etwas gehört hätten. Würde ich gern eine gelungene Verfilmung sehen? Sicher würde ich das. Aber ich hätte keinen Einfluss darauf, ob es gelingt. Das haben Autoren selten.
Hilft denn der Erfolg von „Game of Thrones“?
Vielleicht ein bisschen. Aber man darf nicht vergessen, dass George Martin viele Jahre in Hollywood gearbeitet hat und von daher eine Ausnahme darstellt. Bei mir würden sich die Produzenten wahrscheinlich nicht darum scheren, was meine Wünsche und meine Meinung wäre.
Wie würden Sie reagieren, wenn Ihr Sohn eines Tages ankommt und sagt, er wolle Schriftsteller werden?
Wenn er es wirklich will, würde ich sagen, nur zu! Was man beim Schreiben nicht vergessen darf, es kann auch ein Hobby sein. Meiner Meinung nach ist das viel zu wenig anerkannt. Wer schreibt, sieht es als Scheitern an, wenn er kein Manuskript verkauft. Dabei würde man von jemandem, der gerne gärtnert doch auch nicht erwarten, dass er eine Gärtnerei aufmacht. Beim Schreiben geht es um den Wunsch, Geschichten zu erzählen, doch muss man das nicht beruflich machen. Das würde ich meinem Jungen sagen.
Zum Alltag von Autoren zählt es heute, über das Internet mit Lesern und Kollegen zu kommunizieren. Sie selbst machen das auf Twitter, Facebook, Ihrem Blog. Ist das Internet für sie eher hilfreich oder ein Zeitfresser?
Wenn es darum geht, mit meinem Lesern in Kontakt zu kommen, ist es natürlich hilfreich. Dass so viele Menschen zu meinen Lesungen hier auf der Leipziger Buchmesse kommen, liegt auch daran, dass ich online auf die Termine hingewiesen habe. Außerdem ermöglicht mir das Netz, meine Bekanntheit dazu zu nutzen, auf für mich wichtige Dinge hinzuweisen, etwa darauf, wie es ist, Vater zu sein. Oder ich gehe auf Probleme in der Welt ein.
Setzen Sie sich eine Grenze dafür, wie viel Zeit Sie online verbringen?
Nein, dafür unterscheiden sich die Tage zu sehr. Manchmal ist es zum Beispiel besonders wichtig, dass ich die Anfragen meiner Übersetzer beantworte. Das können auch schon einmal 50 Fragen sein, die ich da beantworten muss.
Sie sprechen zwar kaum Deutsch, doch Ihr Name klingt deutsch. Haben Sie eine besondere Beziehung zu Deutschland?
Meine Familie wird vor mehreren Generationen in die USA eingewandert sein. Mein Großvater lebte bereits in Wisconsin, wo ich lebe, seine Familie stammt aus New York. Und wenn man ihre Wurzeln zurückverfolgt, kommt man wohl nach Deutschland. Ich weiß, dass der Name Rothfuss im Schwarzwald ziemlich verbreitet ist. Aber ich weiß nicht, ob meine Familie dort herkommt.
Leipziger Buchmesse 2015 mit Patrick Rothfuss und Markus Heitz
Die Leipziger Buchmesse 2015 wirft ihre Schatten voraus: Vom 12. bis 15. März geht die Großveranstatlung in Sachsen. Und für Fantasy-Fans könnte sich der Abstecher dieses Jahr besonders lohnen, denn Patrick Rothfuss kommt nach Deutschland und macht auch in Leipzig Station. Hatte er aus familiären Gründen seine Lesetour zu „Die Furcht des Weisen“ noch absagen müssen, tritt nun für sein neues Werk die Reise an. „Die Musik der Stille“ stellt er aber nicht nur in Leipzig vor, sondern auch in Berlin, Köln und Reutlingen. Auf der Buchmesse wird der Fantasy-Autor aus Wisconsin am Freitag, 13. März und Samstag, 14. März sein.
Patrick Rothfuss als internationaler Gast
Der in Deutschland von Klett-Cotta betreute Patrick Rothfuss wird natürlich nicht der einzige Fantasy-Autor sein, der auf der Leipziger Buchmesse vertreten ist. Er ist aber der herausragende internationale Gast. Die deutschen Fantasy-Autoren geben sich auch in diesem Jahr die Ehre. Markus Heitz wird „Der Triumph der Zwerge“ am 13. und 14. März vorstellen und Exemplare von Zwerge 5 signieren. Außerdem diksutiert er bereits am 12. März mit Thomas Finn und Sonja Rüther über Horror-Literatur.
Wolfgang Hohlbein war zuletzt eher im Fernsehen zu sehen. In Leipzig dürfte er eher mit Smartphone-Kameras gefilmt werden. Hohlbein wird am Freitag, 14. März aus der Märcheninterpretation „Die wilden Schwäne“ lesen, auf seine Anfänge mit „Märchenmond“ eingehen und mit Thomas Lisowsky und Sebastian Niedlich im Literaturforum über die verschiedenen Gesichter der Fantasy diskutieren.
Deutsche Fantasy-Autoren auf Leipziger Buchmesse
Auch Kai Meyer wird auf der Fantasy-Insel anzutreffen sein, lesen und Fragen der Besucher beantworten. „Die Seiten der Welt“ stellt er am 13. März vor, am 12. und 15. März sind Signierstunden geplant. Bernhard Hennen ist derzeit mit „Drachenelfen – Die letzten Eiskrieger“ auf der Bestsellerliste zu finden. Aus seinem neuen Fantasy-Roman liest er am 14. März.
Es sind aber nicht nur die Bestsellerautoren auf der Leipziger Buchmesse vertreten. Von den Piper-Autoren ist auch Robert Corvus („Grauwacht“) da, Blanvalet schickt Michael Marcus Thurner („Der unrechte Wanderer“), Heyne die Brüder Orgel (Orks vs. Zwerge) und Bernd Perplies („Imperium der Drachen“) darf die Fahne von Egmont hochhalten. Hinzu kommen verschiedene Autoren kleinerer Verlage sowie Self-Publisher. Das vollständige Programm lässt sich über das Internetportal der Leipziger Buchmesse recherchieren.
Leipziger Buchmesse 2013 – mit Peter Brett, Markus Heitz und Bernhard Hennen
Die Leipziger Buchmesse steht vor der Tür: 2013 geht sie von Donnerstag, 14. März bis Sonntag, 17. März. Der Mittelpunkt der Fantasy-Freunde ist sicherlich die Fantasy-Lese-Insel, auf der zahlreiche Autoren präsent sein werden, lesen, Bücher signieren und Fragen ihrer Fans beantworten. Das Team von Werkzeugs macht es auch in diesem Jahr zusammen mit der Messe Leipzig möglich. Neben zahlreichen deutschen Autoren wie Markus Heitz, Bernhard Hennen, Kai Meyer und Christoph Hardebusch geben sich auch ausländische Schriftsteller die Ehre – 2013 kommt Peter Brett zur Leipziger Buchmesse, um seinen neuen Fantasy-Roman „Die Flammen der Dämmerung“ vorzustellen (Er wird auch für ein Interview zur Verfügung stehen, das hier veröffentlicht wird). Die Tage zuvor ist er bereits in Österreich und Deutschland unterwegs.
Lesungen auf der Leipziger Buchmesse
Peter Brett wird am Samstag auf der Buchmesse sein, um 16.05 Uhr – direkt nach Markus Heitz – auch auf der Fantasy-Lese-Insel sein. Außerdem liest er um 20 Uhr in der Bahnhofsbuchhandlung Ludwig am Leipziger Hauptbahnhof. Wie Peter Brett werden auch viele andere Autoren nicht nur auf dem Messegelände anzutreffen sein. Im Rahmen des Programms „Leipzig liest“ treten auch Fantasy-Autoren auf und stellen ihre Bücher vor. 2800 Veranstaltungen sind es laut Leipziger Buchmesse über alle Genres hinweg – und so mancher Ort dürfte ruhiger und intimer sein als die Lese-Insel.
Zweite Verleihung des Seraph
Am Eröffnungstag wird auf der Leipziger Buchmesse zum zweiten Mal der Seraph verliehen, der Förderpreis für phantastische Literatur, den die Phantastische Akademie vergibt. In diesem Jahr sind in der Kategorie „Bestes Buch“ Kai Meyer, Zoran Drvenkar, Michael Schreckenberg, Markolf Hoffmann und Antje Wagner nominiert. Chancen auf den mit 2000 Euro dotierten Preis für das beste Debüt haben Jan Oldenburg, Cordula Simon und Mechthild Gläser. Natürlich werden die Sieger nicht nur geehrt, sondern lesen auch in Leipzig. Und vielleicht bekommen sie auch Medienaufmerksamkeit, denn mit dem Preis soll das Image der Phantastischen Literatur verbessert werden.
Seraph 2012 auf der Leipziger Buchmesse verliehen
Am Sonntag ist die Leipziger Buchmesse zu Ende gegangen – 163.500 Besucher kamen an den vier Tagen nach Leipzig. Aus Sicht der phantastischen Literatur ging es in diesem Jahr nicht nur um Lesungen, Diskussionen um E-Books und die Umstellung der Spiegel-Bestsellerliste. Erstmalig wurde von der Phantastischen Akademie der Seraph verliehen. Für das beste Debüt erhielt Nina Maria Marewski den mit 2000 Euro dotierten Förderpreis; der Jury hatte ihr „Die Moldau im Schrank“ am besten gefallen. Christian von Aster wurde für „Der letzte Schattenschnitzer“ in der Kategorie bestes Buch geehrt. Im Interview verrät Oliver Graute, 1. Vorsitzender der Phantastischen Akademie, warum der Preis, symbolisiert durch eine sechsflügelige, schwarze Engelsstatue, ins Leben gerufen wurde.
Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar, Deutscher Phantastikpreis: Es gibt bereits mehrere Phantastikpreise in Deutschland. Warum war es Ihnen wichtig, den Seraph noch einzuführen?
Oliver Graute: Beide genannten Preise konnten im Grunde nicht das erreichen, was der Phantastischen Akademie am Herzen liegt. Aufmerksamkeit im positiven Sinne, oder besser gesagt, überhaupt Aufmerksamkeit, zu erzielen. Wetzlar und DPP sind eine gute Sache, und wir wollen uns nicht als Konkurrenz verstehen. Sie vernachlässigen aber einen wichtigen Aspekt und die damit verbundene Frage: Wem nützt ein Preis, von dem keiner etwas weiß? Der Seraph will unter anderem positive und professionelle Pressearbeit leisten, und dem Genre zu einem neuen Selbstbewusstsein verhelfen.
Warum benötigt die Phantastik denn neues Selbstbewusstsein?
Graute: Von vielen Menschen wird sie aus Unwissenheit gering geschätzt. Sie hören Fantasy und assoziieren gleich Elfen, Feen, Drachen und Trolle und glauben, das war es. Aber das Fantasy nur einen Bruchteil des Phantastik-Genres abbildet, ist den Meisten nicht bewusst. Genauso wenig, wie der Umstand, dass auch innerhalb der High-Fantasy à la Tolkien nicht nur Einheitsbrei herrscht, sondern hervorragende Autoren anspruchsvolle oder doch zumindest unterhaltsame Literatur schaffen.
In der Jury sitzen viele Verlagsvertreter. Wie wird verhindert, dass der Preis einfach nur reihum geht?
Graute: Wie die erste Preisverleihung zeigt, ist das „Beste Debüt“ an den Bilgerverlag, einen Schweizer Kleinverlag gegangen, von denen niemand in der Jury saß, und auch im Entscheid um das „Beste Buch“ hat eher ein Outlaw gewonnen. Dieses Ergebnis spricht sicherlich für sich selbst. Unsere Jury ist zu groß und zu breit gefächert, als dass es einen Einfluss hätte, was ein Einzelner vielleicht erreichen wollen würde. Darüber hinaus bleibt die Jury nicht in jedem Jahr gleich, sondern es wird immer neuen Wind geben.
Wie weit ist die Phantastik Akademie in Ihrer Mission nach der ersten Verleihung gekommen? Wie zufrieden waren Sie mit dem Medienecho?
Graute: Man kann immer sagen, es könnte besser sein, aber wir sind wirklich zufrieden mit unserem Ergebnis. Wir wollten viel und haben mehr als das erwartbare bekommen. Einen großen Artikel im Berliner Tagesspiegel, einer der wichtigsten Tageszeitungen Deutschlands. Berichterstattungen auf allen wichtigen Buchrelevanten Internet-Plattformen wie Börsenblatt.net, Buchmarkt, Buchmesse-Homepage und so weiter. Viel Interesse von Bloggern, Foren und auch Lokalen Szene-Plattformen rund um Leipzig und Berlin.
Was wollen Sie für den Seraph 2013 anders machen?
Graute: Es gibt Vieles, was noch besser werden kann, aber im Grunde wollen wir vor allem noch mehr machen. Dazu gehört noch mehr Presse, aber auch Seminararbeit mit Autoren und Nachwuchsautoren. Die Weichen sind bereits gestellt.
Fantasy auf der Leipziger Buchmesse 2011
Die Leipziger Buchmesse 2011 wirft ihre Schatten voraus – vom 17. bis 20. März geht sie. Auch in diesem Jahr werden wieder sehr viele Fantasy-Autoren ihre Werke vorstellen. Das Programm spielt sich zum Großteil an der Leseinsel Fantasy ab, die in Halle 2 zu finden sein wird. In direkter Nachbarschaft ist zudem der Stand von Werk-Zeugs, die sich wieder mal ins Zeug gelegt haben, um die Lesungen zu organisieren und zugleich einen Gemeinschaftsstand von 16 Verlagen auf die Beine zu stellen.
Fantasy-Lesungen auf der Leipziger Buchmesse 2011
Zu den Autoren, die in Leipzig lesen werden, zählen Wolfgang Hohlbein, der „Infinity – Der Turm“ vorstellt (18. März) sowie seine Tochter Rebecca, die aus „Himmelwärts“ (Heyne) am 20. März lesen wird. Von Piper sind zudem Gerd Ruebenstrunk und Michael Peinkofer da.
Feder & Schwert lockt mit Ju Honisch, die aus „Jenseits des Karussels“ liest und der Steampunk-Koryphäe Oliver Plaschka („Der Kristallpalast“), so heißt es zumindest in der Presseankündigung. Uschi Zietsch stellt auf der Leipziger Buchmesse 2011 ihren Roman „Frygar – Volk des Feuers“ vor, erschienen in ihrem eigenen Fabylon-Verlag.
Heyne schickt dieses Jahr Boris Koch mit dem dritten Teil des Drachenflüsterers nach Leipzig, Bernhard Hennen liest aus seinem ersten Drachenelfen-Band. Auch Christoph Hardebusch liest aus seinen 2010 erschienen Werken, ebenso Markus Heitz („Collector“).
Bernd Frenz hält die Fahne für Blanvalet hoch und bringt dafür die „Blutorks“ mit. Christoph Lode sogrt für die Präsens von Goldmann. Bernd Perplies, Gesa Schwartz und Lossau/Schumacher vertreten Lyx. Und natürlich darf auch Kai Meyer nicht auf der Leipziger Buchmesse 2011 fehlen.
Alle Zeiten, Orte und Autoren sind im Programm zur Messe zu finden. Der Fantasy-Begriff ist dabei sehr weit gefasst. Doch was soll man auch von einer Messe erwarten, die damit wirbt, dass sich auf ihr „der Trend zur literarische Flucht in ferne Welten“ zeigt.
Und es sind doch keine Vampire
Rund 30 Prozent des amerikanischen Phantastik-Marktes sollen von Vampiren und ihren menschlichen Freundinnen (Fangbanger oder Vampirschlampen genannt) beherrscht werden. Auf den deutschen Bestsellerlisten stehen die Übersetzungen, deutsche Ableger und Nachahmer auf vorderen Plätzen. In der veröffentlichten Meinung werden Vampirromane und Fantasy gern gleichgesetzt. Da wünscht man sich doch fast die Zeiten herbei, in denen es nur um Tolkiens Völker ging: Elben, Zwerge, Orks und vielleicht noch Trolle.
Doch halt, diese Zeiten sind nicht vorbei. Noch gibt es in Deutschland Orte, an denen Fantasy nicht mit Vampiren gleichgesetzt wird, sondern mit – Drachen.
Diese Drachen mögen ihre beste Zeit bereits hinter sich haben, doch verteidigten sie den Platz an der Fantasy-Insel auf der Leipziger Buchmesse im Jahre 2010. Nun gut, beim dort gebotenen Programm beschränkten sich die Verlage nicht nur auf Fantasy. Vielmehr ging es viel um Dämonen und andere Horrowesen wie Bluttrinker und Vampire. Aber wenigstens geschah das alles unter den Augen von Drachen, mythischen Wesen, die bereits mehr Fantasywelten bevölkerten als Vampire Sonnenlicht gesehen haben.
Fantasy-Autoren auf der Leipziger Buchmesse
Die Leipziger Buchmesse 2010 geht vom 18. bis 21. März. Auch wenn der Schwerpunkt sicher nicht auf Fantasy-Literatur liegt, sind doch ein paar Autoren, die in der Phantastik unterwegs sind, angekündigt, mit denen die Leser an den jeweiligen Ständen in Kontakt kommen können.
So schickt Heyne die deutschen Autoren Christoph Hardebusch, Boris Koch, Oliver Dierssen, Victoria Schlederer und Bernhard Hennen. Am Stand C100/103 in Halle 3 sind sie von Zeit zu Zeit zu finden sowie auf der Fantasy-Insel in Halle 2.
Von Piper werden Markus Heitz (Lesung am 20. März, 11.30 Uhr), Thomas Plischke (19. März, 13 Uhr), Michael Peinkofer 20. März, 12.30 Uhr), Sarah Lukas (21. März, 12.30 Uhr) und Karl Heinz Witzko (20. März, 12 Uhr) auf der Leipziger Buchmesse sein. Außerdem liest der US-Amerikaner Dan Wells aus seinem Horror-Thriller „Ich bin kein Serienkiller“ (18. März, 15.30 Uhr) und stellt „Mr. Monster“ vor, den Nachfolger.
Von den Penhaligon/Blanvalet-Autoren kommt Lena Klassen an den beiden letzten Messetagen. Auch Frank Rehfeld wird in Lepzig sein und am Freitag lesen.
Egmont-Lyx schickt Gesa Schwartz nach Leipzig, die ihren neuen Roman „Grim“ am Sonntag vorstellen wird. Ebenfalls am Sonntag wird Bernd Perplies (Tarean) auf der Fantasy-Leseinsel anzutreffen sein.
Ueberreuthers Otherworld ist mit Stephan Bellem vertreten, der seine „Bluttrinker“ vorstellt.
Preis für Fantasy Nachwuchs-Autor Rümmelein
Wolfgang Hohlbein dürfte mit rund 35 Millionen verkauften Büchern der meistgelesene deutsche Fantasy-Autor sein. Er selbst wurde bekannt, als er 1982 einen Schreibwettbewerb gewann (mit „Märchenmond“). Stifter war der österreichische Ueberreuter Verlag mit dem Hohlbein mittlerweile selbst den Nachwuchs prämiert. In diesem Jahr erhält der Stuttgarter Bernd Rümmelein den mit 10 000 Euro dotierten Wolfgang-Hohlbein-Preis. Hohlbein selbst wird die Ehrung auf der Leipziger Buchmesse 2009 vornehmen und den Preis zum insgesamt fünften Mal überreichen.
Für Rümmelein (geboren 1966) sind dies große Vorschusslorbeeren, denn bislang ist er kaum durch Veröffentlichungen aufgefallen. Lediglich zwei Kurzgeschichten beim Arcanum-Fantasy-Verlag lassen die Qualität seiner Arbeit erahnen – mit „Des Kriegers Herz“ kam Rümmelein beim Deutschen Phantastik Preis 2008 auf den 3. Platz. Den Wolfgang-Hohlbein-Preis bekommt der Vater von zwei Söhnen allerdings für sein Romandebüt „Kryson“. Dabei handelt es sich um den Auftakt zu einer sechsteiligen deutschen Fantasy-Reihe, das die Leser jedoch erst im Herbst 2009 zu sehen bekommen. Dann erscheint Band 1 bei Otherworld, dem Fantasy-Label von Ueberreuter. Der Verlag kündigt bereits jetzt etwas vollmundig „das größte deutschsprachige Fantasy-Epos“ an.