Ken Scholes singt das Hohelied der Intrige

Cover von Hohelied

Ken Scholes: Hohelied

Rudolfo, der Herr der Neun Häuser der Neun Wälder, hat sich entschieder seine Familie zu retten.  Und sein Sohn Jakob entwickelt sich gut. Doch der Frieden in den Benannten Landen ist längst nicht gesichert. Denn bereits lange vor Rudolfos Geburt wurde eine Intrige geschmiedet, die die Welt verändern sollte. Die ersten Schritte wurden mit der Verheerung von Windwir sichtbar, weitere mit der Vernichtung des Hauses Tam und des Aufstands des Sumpfvolkes. Doch vieles ist ungeklärt geblieben: Was hat es etwa mit den Mechoservitoren auf sich, die die verborgene Bibliothek Sanctorum Lux niedergebrannt haben?

In „Hohelied“, dem dritten Teil der „Legende von Isaak“, wird die Zwiebel weiter gehäutet, kommen weitere Schichten der Intrige zum Vorschein, die sich Ken Scholes für seine Reihe überlegt hat. Doch auch wenn Blanvalet auf der Verlagsseite (Stand 2.10.2011) bereits den krönenden Abschluss der Saga ankündigt, handelt es sich bei der „Legende von Isaak“ nicht um eine Trilogie. Ken Scholes hat fünf Bände angekündigt, Band 4 und 5 tragen die Titel „Requiem“ und „Hymn“. Das lässt viele traurige Ereignisse vermuten, ehe es ein gutes Ende nimmt.

Das Hohelied des Kehrverses

„Hohelied“ heißt im Original „Antiphon“, also wörtlich Gegengesang. In der Kirchenmusik handelt es sich bei einem Antiphon um einen Kehrvers, der nach den Versen eines Psalms gesungen wird. Der Kehrvers erläutert den Psalmvers und rückt die zentrale Botschaft der Bibelstelle in den Vordergrund. Übertragen auf „Hohelied“ ist also zum einen eine Reaktion auf die Ereignisse zu erwarten (ein Gegengesang zum Lobgesang), zum anderen könnte die zentrale Botschaft der Widersacher Rudolfos und der Seinen deutlich werden. Es dürfte also spannend werden in den Benannten Landen und den mahlenden Ödlanden.

„Hohelied“ von Ken Scholes ist ab Mitte Oktober 2011 im Handel. 15 Euro kostet die Ausgabe im Klappenbroschur mit ihren 544 Seiten. Die Übersetzung stammt, wie bereits bei „Sündenfall“ und „Lobgesang“ von Simone Heller.

Ein Lobgesang auf Ken Scholes

Cover von Lobgesang

Ken Scholes: Lobgesang

Der Amerikaner Ken Scholes legte 2010 eines der spannendsten Debüts hin. „Sündenfall“ bestach nicht nur mit einem interessanten Setting (einer apocalyptischen Welt), sondern auch mit reizvollen Charakteren und einer spannenden Handlung. Und die Legende von Isaak (Psalms of Isaak) geht weiter. Fünf Bücher soll die Reihe einmal umfassen – der zweite Band trägt den deutschen Titel „Lobgesang“, eine wörtliche Übersetzung des Originals „Canticle“.

Die biblischen Bezüge bleiben also bestehen, auch wenn der Orden der Franziner offiziell aufgelöst ist und es damit keine Kirche mehr in den Benannten Landen gibt. Hüter des gesammelten Wissens der Welt ist Rudolfo, der Herr der neun Häuser der neun Wälder. In seinem Land soll die neue Bibliothek entstehen, die Isaak aufbaut, der Metallmann mit menschlichen Zügen. Doch der Frieden in den Benannten Landen ist brüchig. Rudolfos Residenz wird überfallen. Ausgerechnet beim Geburtsfest für seinen Sohn dringen Attentäter ein und beschämen die Zigeunerspäher des Herrschers. Und dann ist da noch der Mechoservitor, der mit einer Botschaft an den Hüterwall gekommen ist …

Auch „Lobgesang“ verspricht große Spannung. Das Personal ist aus „Sündenfall“ noch gut in Erinnerung, nicht nur Rudolfo, Petronus und Neb sind dabei – auch die Familie Tam mischt noch mit.

„Lobgesang“ ist bei Blanvalet erschienen und hat 576 Seiten. Die Übersetzung stammt von Simone Heller. Das Fantasy-Buch kostet 15 Euro.

Der Sündenfall von Ken Scholes

Cover von Südenfall

Ken Scholes: Sündenfall

Besser spät als nie: Aus den USA kommt mit „Sündenfall“ mal wieder ein sehr origineller Fantasy-Roman. Es handelt sich dabei um das Debüt von Ken Scholes, einen Namen, den es sich zu merken lohnt. Zumal – diese gute Nachricht sei vorweg geschickt – „Sündenfall“ der erste von fünf Bänden in der Reihe „Die Legende von Isaak“ ist.

Der Fantasy-Roman beginnt mit einem Paukenschlag: Über Windwir, dem geistigen und politischen Zentrum der Benannten Lande, bricht die Apokalypse herein. Die Stadt wird zerstörrt, alle Einwohner getötet. Die zu Hilfe eilenden Heere aus den Neun Wäldern, angeführt von Rudolfo und aus dem entrolusischen Delta unter Sethbert kommen zu spät. Als Rudolfo jedoch den Metallmann Isaak kennenlernt, wird ihm klar, dass Sethbert und seine Armee bereits vor dem Unglück aufgebrochen sind. Haben die Androfranziner in Windwir das Unglück doch nicht über sich selbst gebracht?

544 Seiten dick ist „Sündenfall“. Der Fantasy-Roman von Ken Scholes ist bei Blanvalet erschienen, in der Übersetzung von Simone Heller, und kostet 15 Euro. „Lamentation“ (das Wehklagen) lautet der Originaltitel und spielt wohl auf das biblische „Book of Lamentations“, in dem es um den Untergang Jerusalems geht, an. Insofern ist die religiöse Konnotation im deutschen Titel gut getroffen.