Ivo Pala ist als Fantasy-Autor für die Elbenthal-Saga und -Chroniken bekannt. Der in Berlin lebende Schriftsteller hat zuletzt bei Knaur die „Dark World Saga“ veröffentlicht, von der am 1. März mit „Schwarzer Sturm“ der zweite Band erscheint. Der 1966 geborenen Autor schreibt jedoch nicht nur Fantasy-Bücher, sondern auch Thriller und Drehbücher. Über seine Facebook-Seite hält er seine Leser auf dem Laufenden.
Tag-Archiv für Einblicke
Bernd Frenz gewährt Einblicke – der etwas andere Werkstattbericht
Bernd Frenz ist mit Fischer Tor angetreten, einen Abschluss der Völkerromane zu schreiben, ihnen „den Garaus zu machen“, so Programmleiter Hannes Riffel. Standesgemäß braucht es dazu eine Trilogie, deren erster Band, „Der Groll der Zwerge“ bereits veröffentlicht ist, die beiden Nachfolger kommen dieses Jahr heraus. Mit den „Blutorks“ hat Bernd Frenz zuvor schon bei Völkerromanen mitgemischt. Fans von Maddrax und Perry Rhodan ist er ebenso als Autor geläufig, wie Fans von S.T.A.L.K.E.R. Der 1964 geborene Fantasy-Autor lebt in Hannover.
Ju Honisch gewährt Einblicke – der etwas andere Werkstattbericht
Ju Honisch bekam gleich für ihren Debütroman „Das Obsidianherz“ 2009 den Deutschen Phantastik Preis. Mittlerweile hat sie sechs Romane und verschiedene Kurzgeschichten veröffentlicht. Ihr Roman „Seelenspalter“ wird Anfang März 2017 bei Knaur erscheinen. Neuigkeiten über die Bücher der in Hessen lebenden Autorin, geplante Projekte und Lesungen gibt es in den sozialen Netzwerken sowie dem Blog von Ju Honisch.
Robert Corvus gewährt Einblicke – der etwas andere Werkstattbericht
Robert Corvus ist das Pseudonym des Fantasy-Autors Bernd Robker. Der in Köln lebende Schriftsteller hat zuletzt bei Piper „Die Schattenherren“ veröffentlicht und bringt in diesem Jahr gemeinsam mit Bernhard Hennen die „Phileasson-Saga“ bei Heyne heraus, mit der er auch zu seinen Rollenspiel-Wurzeln, etwa beim „Schwarzen Auge“, zurückkehrt. Mehr zum 1972 geborenen Autor auf seinen Social-Media-Kanälen und seiner Homepage.
Einblicke von Bernd Perplies – der etwas andere Werkstattbericht
Bernd Perplies gewann 2015 mit „Imperium der Drachen – Das Blut des Schwarzen Löwen“ den Deutschen Phantastik Preis für den besten deutschsprachigen Roman. Der Fantasy-Autor und Übersetzer gehört zu den Autoren der Perry-Rhodan-Reihe und veröffentlicht auch unter dem Pseudonym Wes Andrews. Während er seine Leser gern in fremde Welten entführt, lebt er selbst am liebsten im Rhein-Main-Gebiet und kann sowohl Mainz als auch Wiesbaden viel abgewinnen, schreibt Bernd Perplies auf seiner Website.
1. Was ist Ihre Lieblingszeit zum Schreiben?
Ich schreibe eigentlich immer, wenn sich die Zeit dazu ergibt. Erfahrungsgemäß finde ich eher in den Abendstunden die nötige Ruhe dazu. Aber auch tagsüber kann ich mich nicht zurücklehnen, schließlich lebe ich von meinen Büchern.
2. Welches ist Ihr Lieblingsgetränk während des Schreibens?
Meist trinke ich schlicht stilles Wasser. Kaffee oder Cola in den nötigen Mengen wären alles andere als gesund. Und würde ich ganz bohème-mäßig Wein oder Whiskey zu mir nehmen, wäre ich längst zum Alkoholiker geworden.
3. Auf welcher Sitzgelegenheit sitzend schreiben Sie am liebsten?
Am liebsten würde ich auf dem perfekten Bürostuhl sitzen. Die Realität sieht leider so aus, dass es den nicht gibt. Ich habe im Laufe der Jahre zig Stühle in allen Preisklassen getestet. Nach ein paar Stunden kommen sie alle an ihre Grenzen. Ich sollte den Sitz meines neuen Autos herausschrauben. Der ist echt noch die bequemste Sitzgelegenheit, die mir seit Langem untergekommen ist.
4. Worin besteht die größte Versuchung, um während der Arbeit abgelenkt zu werden?
Alle meine Vorgänge schrieben als Antwort: „Internet“. Warum sollte es bei mir anders sein? 🙂 Tatsächlich ist der Grad zwischen „zielgerichteter Social-Media-Nutzung zum Zweck des Leserkontaktes“ und „Prokrastinieren“ verdammt schmal.
5. Wie viele Wörter schreiben Sie am Tag?
Ich zähle nicht in Wörtern, sondern in Zeichen. Mein Optimalpensum an gewöhnlichen Arbeitstagen liegt bei rund 20.000 Zeichen (meist ein Kapitel in meinen Büchern). Nicht selten liegt das Ergebnis allerdings darunter, an sehr guten Tagen klappt auch mal mehr. 10.000 Zeichen sollten es aber in jedem Fall sein, wenn ich den Tag nicht als „verloren“ abhaken will.
6. Drucken Sie Texte noch zum Korrekturlesen aus?
Nein, ich korrigiere am Bildschirm. Ausgedruckt lese ich die Texte nur noch einmal, wenn mir die Druckfahnen zur Prüfung vom Verlag zugeschickt werden. Das mag zugegeben nicht optimal sein, denn auf dem Papier bemerkt man nach wie vor manche Unstimmigkeit besser als am PC, aber ich greife einfach gerne dann auch direkt in den Text ein, statt mir nur Notizen mit Rotstift am Rand zu machen.
7. Wer darf eine neue Geschichte zuerst lesen?
Meine Frau, wenn sie Lust hat, und der jeweilige Lektor. Früher hatte ich auch mal mehr oder weniger regelmäßige Testleser, aber mittlerweile unterteilt sich mein Freundeskreis in zwei Gruppen: Autoren, die schlicht keine Zeit haben, anderer Leute Manuskripte mit Blick auf mögliche Mängel durchzusehen, und entschiedene Gelegenheitsleser, die lieber ein Buch in den Händen halten als eine Loseblatt-Sammlung.
8. Welchen Platz bekommen die eigenen Bücher zu Hause?
Sie stehen in einem mittlerweile vollen Regalbrett in einem großen Regal zwischen vielen anderen Büchern. Das sieht ungefähr so aus wie auf dem Foto.
9. Kann man als professioneller Schreiber noch mit Vergnügen das Werk anderer Autoren lesen?
Aber natürlich. Ich kann Schreiben und Lesen erstaunlich gut trennen. Ich versuche auch nicht, anderer Leute Bücher zu analysieren und im Kopf besser zu machen. Im Freizeitmodus halte ich es wie die meisten anderen Konsumenten auch: Entweder ein Werk gefällt mir oder nicht. Ob das dann am Stil, an der Figurenzeichnung oder dem dramatischen Aufbau liegt, darüber mache ich mir wenig Gedanken.
10. Welchen magischen Trick würden Sie gern selbst beherrschen?
Ganz klar: Teleportation! An und für sich reise ich gerne – vor allem Fernstrecken mit der Bahn, das entspannt irgendwie –, aber es wäre in vielen Alltagsmomenten unglaublich praktisch und zeitsparend, wenn man direkt mit einem Gedanken – zack! – an seinen Zielort gelangen könnte.
11. Wie viel Internet darf es am Tag sein?
Im Bestfall: So viel wie nötig und so wenig wie möglich. Denn machen wir uns nichts vor: Einerseits verdanke ich dem Internet als Autor enorm viel. Ich habe eine Menge wichtiger Kontakte über das Internet geknüpft. Ich erreiche meine Leser primär via Facebook. Ich verkaufe die meisten Bücher bei Amazon und vergleichbaren Online-Händlern. Ein Großteil meiner Recherchen findet im Netz statt. Andererseits ist das Internet – siehe oben – auch eine Zeitfalle. Passt man nicht höllisch auf, hat man am Ende eines Tages Dutzende Emails verfasst, Werbung auf diversen Social-Media-Plattformen betrieben, sein Blog gefüttert und interessante Artikel gelesen – aber es steht kaum ein Wort mehr im Manuskript.
12. Brauchen Autoren Haustiere?
Eigentlich sollte man als Autor ohne Freunde, ohne Familie und ohne Tiere leben. Der einsame Poet sein, der in seiner Dachkammer hockt. Dann gibt es nichts, worum man sich kümmern muss. Dann kann sich ganz dem Schreiben widmen. Aber mal ernsthaft: Wer will so ein Einsiedlerleben führen? Wir sind ja auch soziale Wesen! Und die brauchen Umgang mit anderen Wesen – und sei es die fast schon zum Klischee gewordene Katze, die um den eigenen Schreibtisch streift. Bei uns gibt es übrigens keine Katze, ich habe eine Katzenhaar-Allergie. Dafür pfeift ein kleiner Vogelschwarm im Nachbarzimmer herum, der allerdings meiner Frau gehört.
Weitere Teile der Serie „Einblicke“:
Ann-Kathrin Karschnick gibt einen etwas anderen Werkstattbericht – Einblicke
Ann-Kathrin Karschnick gewann 2014 erstmalig den Deutschen Phantastik Preis. Sie bekam ihn für „Phoenix – Tochter der Asche“. Mit „Phoenix – Erbe des Feuers“ ist zudem bereits die Fortsetzung erschienen. Neben Fantasy-Romanen veröffentlicht die Autorin noch Erotikgeschichten unter dem Pseudonym Karyna Leon. Karschnick wurde 1985 geboren und lebt in Schwarzenbek.
1. Was ist Ihre Lieblingszeit zum Schreiben?
Morgens ganz früh oder abends nach der Arbeit. Da ich noch Teilzeit nebenbei arbeite, schreibe ich häufig in der Bahn und habe meinen Körper sozusagen darauf konditioniert, zu den seltsamsten Uhrzeiten produktiv zu sein.
2. Welches ist Ihr Lieblingsgetränk während des Schreibens?
Wasser. Ganz simpel und einfach. Ich trinke keinen Kaffee und für Tee bin ich meist zu faul. Wenn ich allerdings welchen hingestellt bekomme, trinke ich den auch gerne.
3. Auf welcher Sitzgelegenheit sitzend schreiben Sie am liebsten?
Am liebsten auf der Couch, eingemummelt in eine Decke, aber am häufigsten tatsächlich in einem Stuhl der Deutschen Bahn, da ich Pendlerin bin.
4. Worin besteht die größte Versuchung, um während der Arbeit abgelenkt zu werden?
Serien. Eindeutig. Ich bin ein absoluter Serienjunkie und eigentlich nie auf Stand, was meine Lieblingsserien angeht. Das heißt, es gibt immer eine Folge, die ich noch nicht gesehen habe und die nur darauf wartet angesehen zu werden. Und Social Marketing. Ich liebe es, mit meinen Fans zu kommunizieren, und wenn mir jemand schreibt, dann will ich es immer gleich beantworten.
5. Wie viele Wörter schreiben Sie am Tag?
Im Schnitt etwa 1000 Wörter, aber es gibt Monate wie den November, in dem ich im Schnitt 3000 Wörter pro Tag schreibe. Da steht der NaNoWriMo (National Novel Writing Month) an, und ich versuche immer einen Roman in der Zeit zu schreiben.
6. Drucken Sie Texte noch zum Korrekturlesen aus?
Das habe ich früher gemacht. Inzwischen arbeite ich mit Papyrus Autor, um den Text zu überarbeiten. Das ist effektiver und geht deutlich schneller.
7. Wer darf eine neue Geschichte zuerst lesen?
Die Erotikgeschichten bekommt tatsächlich eine Kollegin zuerst zu lesen. Bei den phantastischen Geschichten ist es unterschiedlich. Meistens mein Verleger. Nur Kurzgeschichten lese ich meinem Freund vor, der mir dann eine Rückmeldung gibt.
8. Welchen Platz bekommen die eigenen Bücher zu Hause?
Im Moment noch eine eigene Reihe im Regal. Aber irgendwann wird diese Reihe nicht mehr ausreichen. Dann mache ich mir wieder Gedanken dazu.
9. Kann man als professioneller Schreiber noch mit Vergnügen das Werk anderer Autoren lesen?
Oh ja. Ich lese zwar nicht mehr so viel wie früher, aber wenn ich lese, dann versuche ich den inneren Lektor abzustellen. Meist gelingt es mir. Nur bei Büchern, die mir nicht so gut gefallen, ist es schwer.
10. Welchen magischen Trick würden Sie gern selbst beherrschen?
Ich würde gerne per Telepathie Daten von meinem Gehirn auf den Rechner/Fernseher usw. übertragen können. Dann wäre das Bücherschreiben so viel einfacher.
11. Wie viel Internet darf es am Tag sein?
Ich bin ja ein klein wenig Handysüchtig, deswegen bin ich am Tag recht häufig im Netz. Wenn die Frage aber lautet, wie viel es sein darf, würde ich sagen: Weniger als ich es jetzt nutze.
12. Brauchen Autoren Haustiere?
Ich kenne viele, die Katzen haben oder Hunde. Wir haben einen Steppenwaran namens Icke zu Hause. Der ist pflegeleicht und nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Für ein anderes Haustier würde mir einfach die Zeit fehlen.
Weitere Teile der Serie „Einblicke“:
Oliver Plaschka gewährt Einblicke – der etwas andere Werkstattbericht
Oliver Plaschka darf sich auch Doktor nennen. Der Ethnologe und Anglist schreibt und übersetzt inzwischen aber vor allem Fiktion. Gleich für seinen ersten Roman, „Fairwater“ (Feder & Schwert), bekam er 2008 den Deutschen Phantastik Preis. Zuletzt erschien von ihm „Das Licht hinter den Wolken“ bei Klett-Cotta, in dem eine junge Frau, ein junger Söldner und ein uralter Zauberer die Welt verändern. Oliver Plaschka lebt in Speyer.
1. Was ist Ihre Lieblingszeit zum Schreiben?
Früher habe ich gerne nachts geschrieben. Teile von „Fairwater“ entstanden noch morgens um 5 Uhr. Heute schreibe ich eigentlich am liebsten vormittags.
2. Welches ist Ihr Lieblingsgetränk während des Schreibens?
Definitiv Kaffee. Dies ist wahrscheinlich auch die Erklärung für Antwort 1.
3. Auf welcher Sitzgelegenheit sitzend schreiben Sie am liebsten?
Auf dem Sessel vor meinem Schreibtisch. Ich hab’s gern bequem.
4. Worin besteht die größte Versuchung, um während der Arbeit abgelenkt zu werden?
Die schlimmste Ablenkung ist das Internet. Von daher versuche ich Schreiben und Recherche möglichst voneinander zu trennen, und benutze kein WLAN, sondern ein Kabel, das ich auch mal rausziehen kann.
5. Wie viele Wörter schreiben Sie am Tag?
Ich habe keine festen Regeln, und ich habe auch nie gezählt. Wenn ich schreibe, versuche ich, etwas zwei Seiten Times einzeilig hinzukriegen.
6. Drucken Sie Texte noch zum Korrekturlesen aus?
Immer. Am Bildschirm fällt einem einfach zu wenig auf.
7. Wer darf eine neue Geschichte zuerst lesen?
Wer immer sich dafür interessiert und die Zeit hat, sich mit mir darüber zu unterhalten.
8. Welchen Platz bekommen die eigenen Bücher zu Hause?
James Branch Cabell besaß einen eigenen Schrank aus Tropenholz für seine Erstausgaben. Ich habe beschlossen, dass ich dagegen nicht ankomme. Deshalb gibt es einfach einen Stapel neben meinem rechten Lautsprecher.
9. Kann man als professioneller Schreiber noch mit Vergnügen das Werk anderer Autoren lesen?
Natürlich. Die Schwierigkeit besteht eher darin, überhaupt Zeit zum Lesen zu finden.
10. Welchen magischen Trick würden Sie gern selbst beherrschen?
Mich nicht bei jedem neuen Projekt wieder verrückt zu machen, als ob es mein erstes wäre.
11. Wie viel Internet darf es am Tag sein?
So viel, dass ich noch schaffe, was ich mir vorgenommen hat. Ich stoppe aber nicht die Zeit. Bei schönem Wetter wird es weniger.
12. Brauchen Autoren Haustiere?
Momentan habe ich kein Haustier, ich mag Tiere aber. Wenn ich mir eines zulege, dann hat das nichts mit meinem Beruf zu tun.
Weitere Teile der Serie „Einblicke“:
Tobias Meißner gewährt Einblicke – sein etwas anderer Werkstattbericht
Tobias Meißner schreibt Fantasy-Geschichten mit Bezug zu großen Themen. So will er seinen Roman „Die Soldaten“ als Parabel auf den Bundeswehreinsatz in Afghanistan verstanden wissen. Wer zu seinen Werken einen Kalppentext schreiben soll, hat es da nicht leicht. Jüngstes Beispiel ist das im April erschienene Buch „Barbarendämmerung“ – eine Zivilisationskritik, deren Kapitel Parabelcharakter haben und nur lose miteinander verbunden sind. Wie Meißners Schreiballtag in Berlin-Neukölln sich gestaltet verrät er in „Einblicke“.
1. Was ist Ihre Lieblingszeit zum Schreiben?
Da ich am Tag nur etwa drei bis vier Stunden konzentriert arbeiten kann, gönne ich mir den Luxus, keine feste Arbeitszeit zu haben. Fühle ich mich morgens schon inspiriert, erledige ich mein Tagessoll morgens. Ich kann es aber auch bis in die Nacht hinein aufschieben.
2. Welches ist Ihr Lieblingsgetränk während des Schreibens?
Wasser oder Limonade.
3. Auf welcher Sitzgelegenheit sitzend schreiben Sie am liebsten?
Im Sommer auf einem wackeligen Stuhl am Wohnzimmertisch, im Winter gerne im Bett mit reichlich Kissen unterm Rücken, den Laptop auf einem Frühstückstischchen quer überm Bauch.
4. Worin besteht die größte Versuchung, um während der Arbeit abgelenkt zu werden?
Vieles kann mich ablenken. Der Anruf einer schönen Frau. Ein Vogel in den Zweigen des Baumes vor dem Fenster. Aber in der Regel ist das kein Problem, weil ich mich ja nur wenige Stunden am Tag aufs Schreiben konzentrieren muss.
5. Wie viele Wörter schreiben Sie am Tag?
Eine einzige DIN-A4-Seite, die allerdings fertig ist, das heißt, kaum noch überarbeitet zu werden braucht.
6. Drucken Sie Texte noch zum Korrekturlesen aus?
Nein. Da ist dann nur noch so wenig zu tun, das kann ich auch am Bildschirm machen.
7. Wer darf eine neue Geschichte zuerst lesen?
Wenn ich bereits einen Vertrag habe: mein Stammlektor. Wenn ich mit einem Projekt noch auf Verlagssuche bin: die jeweiligen Kontaktpersonen in den Verlagen.
8. Welchen Platz bekommen die eigenen Bücher zu Hause?
Es gibt natürlich ein repräsentatives Regal mit jeweils einem Exemplar jedes Buches, aber dann stapeln sich noch überall Kisten mit Belegexemplaren, die eigentlich in den Keller gehören. *räusper*
9. Kann man als professioneller Schreiber noch mit Vergnügen das Werk anderer Autoren lesen?
Auf jeden Fall! Ich behaupte sogar, dass man noch mehr herauslesen kann aus den Texten Anderer als jemand, der nicht selbst schreibt. So, wie Musiker ja auch Musik mit geschulten Ohren besser wahrnehmen können.
10. Welchen magischen Trick würden Sie gern selbst beherrschen?
Ich mag alles, was der Entfesselungskünstler Harry Houdini konnte. Wobei es sich genau genommen nicht um Tricks handelte, sondern um extreme Körperbeherrschung, aber genau das fasziniert mich so daran. Ich betrachte meine Bücher nämlich gerne als entfesselte Kunst.
11. Wie viel Internet darf es am Tag sein?
Wenig. Ich finde, es ist nach wie vor ein eher flaches Medium, das immer noch in den Kinderschuhen steckt. Ich bin ein ganz altmodischer Tageszeitungsleser.
12. Brauchen Autoren Haustiere?
Nicht jeder Autor braucht ein Haustier, aber jedes Haustier könnte einen Autoren brauchen.
Weitere Teile der Serie „Einblicke“:
Einblicke, der etwas andere Werkstattbericht: Torsten Fink
Torsten Fink wurde 1965 geboren und lebt in Mainz. In seiner dortigen Wohnung entstehen Fantasy-Romane wie „Drachensturm“. Bei Blanvalet ist Mitte April sein neuestes Werk „Der Prinz der Schatten“ erschienen.
1. Was ist Ihre Lieblingszeit zum Schreiben?
Früher mal der Abend, inzwischen habe ich da eigentlich keine Präferenz mehr.
2. Welches ist Ihr Lieblingsgetränk während des Schreibens?
Kaffee, der aus irgendeinem Grund immer zu schnell kalt wird.
3. Auf welcher Sitzgelegenheit sitzend schreiben Sie am liebsten?
Auf einem knarrender blauem Schreibtischstuhl, den ich seit ungefähr einem Jahr austauschen will, eben weil er knarrt. Aber vielleicht würde mir ohne das Geräusch etwas fehlen.
4. Worin besteht die größte Versuchung, um während der Arbeit abgelenkt zu werden?
Im Internet. Es gibt schließlich immer etwas, das recherchiert, nachgelesen, überprüft werden muss. Und dann gibt es da meist verlockende Querverweise in die Tiefen des Netzes …
5. Wie viele Wörter schreiben Sie am Tag?
Ich zähle die Wörter nicht, ich rechne da eher in Seiten. In der Schreibphase sollten es mindestens vier pro Tag sein (Seiten, nicht Worte).
6. Drucken Sie Texte noch zum Korrekturlesen aus?
Jein. Bei der letzten Korrektur schon, bei Zwischenkorrekturen inzwischen nicht mehr.
7. Wer darf eine neue Geschichte zuerst lesen?
Eine gute Freundin, die das Pech hat, auch zwischendurch Korrekturlesen dürfen zu müssen.
8. Welchen Platz bekommen die eigenen Bücher zu Hause?
Ein ganz profanes Bücherregal im Arbeitszimmer, aber da die oberste Reihe.
9. Kann man als professioneller Schreiber noch mit Vergnügen das Werk anderer Autoren lesen?
In der Schreibphase will ich nach „Feierabend“ eigentlich keine Buchstaben mehr sehen. Aber sonst, ja, ein gutes Buch macht immer noch Spaß.
10. Welchen magischen Trick würden Sie gern selbst beherrschen?
Schwierige Frage. Vielleicht Fliegen. Außerdem würde ich gerne Bilder im Kopf meiner Leser erzeugen.
11. Wie viel Internet darf es am Tag sein?
Morgens bringe ich mich online auf den neuesten Stand des Weltgeschehens. Dann gibt es, wie schon erwähnt, zwischendurch immer etwas zu recherchieren, nachzulesen, zu stöbern …
12. Brauchen Autoren Haustiere?
Bestimmt, ja, aber in meiner Stadtwohnung wäre das Halten von Katze oder Hund nicht gerade artgerecht, und anderes Viehzeug will ich nicht haben. Aber vielleicht ziehe ich mal aufs Land, dann will ich ein Huhn für die Frühstückseier und eine rot gestromte Katze, die meine Manuskripte zerreißt.
Weitere Teile der Serie „Einblicke“:
Falko Löfflers etwas anderer Werkstattbericht: Einblicke
Falko Löffler ist seit 2003 freier Autor. Neben Roman verfasst er auch Drehbücher und vor allem Texte für Computerspiele. Er ist außerdem Aufsichtsratmitglied der Stiftung Phantastische Bibliothek Wetzlar. Löffler ist auf vielen Kanälen im Netz vertreten, erste Anlaufstelle ist die Homepage.
1. Was ist Ihre Lieblingszeit zum Schreiben?
Während meiner Zeit als Angestellter habe ich an meinen Romanen meist werktags von 6 bis 9 Uhr morgens gearbeitet. Das war definitiv nicht meine Lieblingszeit, aber es hat funktioniert. Jetzt, als freier Autor habe ich eigentlich völlig freie Zeiteinteilung. Doch zum einen ist das Schreiben von Romanen nur einer von vielen Autorenjobs (hauptsächlich schreibe ich Texte für Computerspiele) und die haben alle ihre eigenen lustigen Deadlines. Außerdem gibt das Familienleben einen gewissen Rhythmus vor, in den die Kreativität gepresst werden muss.
2. Welches ist Ihr Lieblingsgetränk während des Schreibens?
Kaffee. Danach etwas Kaffee. Dann Wasser (frisch aus der Leitung – Vorteil des Landlebens). Experimente mit Alkohol haben nur zu nicht verwertbaren Ergebnissen geführt.
3. Auf welcher Sitzgelegenheit sitzend schreiben Sie am liebsten?
Ein ICE-Sitz gehört zu meinen liebsten Sitzgelegenheiten – dreistündige Zugfahrt sind perfekt, um effizient zu arbeiten. Das geht aber nur mit Kopfhörern. Meist sitze ich aber auf einem Bürostuhl der preislichen Mittelklasse in meinem Souterrain-Büro mit Blick auf den Apfelbaum. Wenn ich von Äpfeln die Schnauze voll habe, bewege ich mich mit dem Notebook ins nächste Café.
4. Worin besteht die größte Versuchung, um während der Arbeit abgelenkt zu werden?
E-Mail, Twitter, Facebook. Oder die begrüßenswerten Anrufe von Thomas Plischke. Und Joggen – aber dazu muss ich mich oft genug zwingen.
5. Wie viele Wörter schreiben Sie am Tag?
An einem durchschnittlichen Tag sind es irgendwo zwischen 1.000 und 2.000 Wörter An einem guten Tag werden es 4.000 oder mehr. An einem schlechten Tag gar nichts. An einem sehr schlechten Tag Minus 2.000 bis Minus 3.000 (Schrott löschen, Selbstzweifel). Bei mir ist das Plotten und das Schreiben nicht streng voneinander getrennt – ich versuche einen Mittelweg zwischen Planung und Schreiben aus dem Bauch heraus zu finden. Selbst ein Tag ohne echten Wordcount kann deswegen produktiv sein.
6. Drucken Sie Texte noch zum Korrekturlesen aus?
Nein. Eigene Manuskriptfassungen lese ich zunächst ganz normal am Bildschirm, dann auf einem Lesegerät (Kindle und/oder iPad). Da selbst Druckfahnen inzwischen als PDF kommen, muss ich nicht einmal im letzten Arbeitsschritt zu Papier greifen, was mir persönlich entgegenkommt. Meine ersten Geschichten habe ich auf einen Commodore-Monitor getippt, warum sollte ich auf meine alten Tage zum Papier zurückkehren?
7. Wer darf eine neue Geschichte zuerst lesen?
Kommt auf die Geschichte an. Ich kann meine Testleser inzwischen recht gut einschätzen und weiß, wer eher auf Handlung achtet, wer auf Charakterzeichnungen ein Auge hat, wer Logiklöcher findet. Da, wo ich selbst die Schwächen sehe, wähle ich entsprechend die Testleser im Bekanntenkreis aus, aber meistens bin ich selbst der kritischste Testleser – ich muss die Geschichte nur lange genug liegen lassen (siehe mein seit drei Jahren in Arbeit befindlicher Politthriller *hüstel*).
8. Welchen Platz bekommen die eigenen Bücher zu Hause?
Die haben einen Regalplatz im Büro. Dort sammeln sich auch andere Sachen an, die ich verfasst habe wie Zeitschriftenartikel oder Spiele. Jedenfalls wird das Material nicht pompös ausgestellt, sondern gestapelt.
9. Kann man als professioneller Schreiber noch mit Vergnügen das Werk anderer Autoren lesen?
Damit habe ich kein Problem – ich kann mein Hirn in den „Konsum“-Modus schalten und einen Text einfach nur lesen und genießen. Wäre auch ein Verlust, wenn es anders wäre – dank E-Book-Reader habe ich meistens 30 ungelesene Bücher dabei. Wenn ich einen Autor entdecke, durch dessen Roman ich nur so durchhechele, bin ich immer noch so begeistert wie vor 25 Jahren. Wie Autoren nicht lesen können, ist mir daher ein Rätsel, und ich halte es mit Stephen King: „If you want to be a writer, you must do two things above all others: read a lot and write a lot.“
10. Welchen magischen Trick würden Sie gern selbst beherrschen?
Im Boden versinken. Ich war oft genug in der Situation, in der so etwas sehr hilfreich gewesen wäre. Ich arbeite dran.
11. Wie viel Internet darf es am Tag sein?
Zu viel. Als dienstleistender Miet-Autor kann ich mich sowieso nicht tagelang ausklinken. Und Twitter möchte ich nicht missen. Einerseits, um mit einem Blick zu sehen, was gerade in diesem Moment in der Welt und im Bekanntenkreis passiert. Außerdem: Diese Möglichkeit, eine Albernheit sofort rausposaunen zu können – gern auch mit Bild untermalt – ist unbezahlbar. Bei mir, und da muss ich ehrlich sein, ist nicht die Frage, wie viel Internet es am Tag sein darf, sondern: Nehme ich den Desktop, das Notebook, das iPad oder das iPhone?
12. Brauchen Autoren Haustiere?
Das halte ich für eine Legende, die von der Haustier-Lobby initiiert wurde. So ein Quatsch. Autoren sind Eremiten und brauchen nichts um sich herum außer ihren Gedanken! Ich, ähm, habe zwei Katzen.
Weitere Teile der Serie „Einblicke“: