Die Zwerge 5 erscheint im Februar 2015 im Piper-Frühjahrsprogramm

Das Warten hat für Leser von Markus Heitz bald ein Ende: Die Zwerge 5 erscheint am 16. Februar 2015 als Teil des Piper-Frühjahrsprogramms. Nur – der Titel steht noch nicht fest. Na ja, eigentlich schon, doch wird er noch nicht verraten. Denn bis zum 31. Oktober soll viral so richtig die Post abgehen. Alle Fans können, dürfen, sollen bei Piper-Fantasy, Facebook, Twitter und Instagram den Titel vervollständigen. Denn der zweite Teil ist klar: „… der Zwerge“. Anfangen wird der Titel mit „der, die, das“, doch danach fehlt das „wer, wie, was“. Aus sieben Buchstaben (nicht Zwergen) besteht das noch fehlende Wort. Wer Markus Heitz einmal treffen möchte (lohnt sich), ein signiertes Exemplar von die Zwerge 5 möchte oder alle Zwerge-Bände im Paket haben will, sollte richtig raten. Update: „Der Triumph der Zwerge“ lautet der Titel von Zwerge 5 (32 Fans haben es gewusst).

Ende einer Ehe: Heitz, der Triumph der Zwerge und Piper

Der fünfte der Zwerge-Bände dürfte der letzte sein – zumindest bei Piper. Denn Markus Heitz wird laut Pressemitteilung von Droemer Knaur ab Herbst 2016 exklusiv bei diesem Verlag veröffentlichen. Für Piper und sein Fantasy-Programm sicher ein Rückschlag, und auch für Heyne keine gute Nachricht, hatte Heitz dort doch den ersten Zwerge-Band veröffentlicht und zuletzt die Collector-Reihe.

Piper muss sich also ein neues Zugpferd suchen. Im Frühjahsprogramm 2015 zeichnet sich noch nicht ab, wer das sein könnte. Untypischerweise ist „Der Triumph der Zwerge“ der einzige Titel eines deutschen Autors im bislang angekündigten Fantasy-Programm. In der Vorankündigung des Verlags finden sich aber auch sonst nur wenige Titel – und seltsame Veröffentlichungstermine.

Das Piper-Frühjahrsprogramm 2015

Neben der Februar-Veröffentlichung von Heitz stehen darin lediglich ein Titel für Mai, einer für August und einer für September. Am 11. Mai soll „Naris – Die Legende von Mond und Sonne“ erscheinen, Autorin ist die Engländerin Lucy Hounsom. Es handelt sich um ein Debüt mit einer Protagonistin im Mittelpunkt, die die Welt retten kann. Klingt zunächst so, als würde es eher ins ivi-Programm gehören, doch dort erscheint mit „Dralle Drachen“ ein waschechter Terry Pratchett (Mitte April).

Zur Fantasy gerechnet wird hingegen Dan Wells, dessen Reihen um John Cleaver im August 2015 einen weiteren Band erhalten soll. Es ist bereits der fünfte, ist gerade mit „Du bist noch nicht tot“ doch Nummer vier herausgekommen. „Nur über deine Leiche“ hat zumindest einen guten Titel.

Im September wird es dann düster bei Piper. Stephen Aryan darf nicht nur für Tor.cpm Kolumnen schreiben, sondern ist auch als Autor tätig. „Battlemage“ verrät schon im Titel, worum es geht. Eine ganze Trilogie widmet Aryan den Kriegsmagiern. Und diese werden so manche Schlacht zu schlagen haben, denn der Untertitel lautet „Tage des Krieges“, angekündigt für den 14. September.

„Die Zwerge“ als Fernsehserie: Reicht es für ein deutsches „Game of Thrones“?

Eine filmische Umsetzung der Zwerge-Reihe von Markus Heitz erwarten die Fans des deutschen Fantasy-Autos bereits seit Jahren. Doch nachdem sich die Finanzierung schwierig gestaltete, lag das Projekt lange auf Eis. Hinter den Kulissen hat jedoch das Tauwetter eingesetzt. Nur dass die Zeichen nicht mehr auf eine Film-Version hindeuten, sondern auf eine Fernsehserie. Diese Information ist nicht ganz neu, erhielt aber durch ein Interview der „Süddeutschen Zeitung“ mit Frank Doelger (Das Lied von Sex und Erfolg) neue Aktualität. Denn bei Doelger handelt es sich um einen der ausführenden Produzenten der erfolgreichsten Fantasy-Fernsehserie aller Zeiten: „Game of Thrones“.

Die Produzenten von „Die Zwerge“

Und Frank Doelger ist nicht allein. Bislang war die Rede davon, EOS Entertainment und H & V Entertainment würden an einer Umsetzung fürs Fernsehen arbeiten. Doch Doelger nennt als Partner Nico Hofmann und Jan Mojto, die bereits an mehreren teuren, europäischen Produktionen beteiligt waren. Mojto war etwa einer der Köpfe hinter der Mini-Serie zu Napoleon vor zwölf Jahren, beteiligte sich an „Borgia“ (in Sachen Blut und Sex nicht weit von „Game of Thrones“ entfernt) und einigen deutschen Kinofilmen, etwa „Der Untergang“, „John Rabe“ und „Das Leben der Anderen“. Nico Hoffmann gehört mit Teamworx zu den großen deutschen Produzenten, sogenannte Eventfilme wie „Dresden“, „Der Turm“ und „Unsere Mütter, unsere Väter“ zählen zum Portfolio. Das alles spricht dafür, dass es zu einer Verfilmung der Zwerge von Markus Heitz kommt, sollte dieses Team doch in der Lage sein, die Finanzierung sicherzustellen. Und da die Bücher in mehr als zehn Sprachen übersetzt wurden, besteht die Chance, auch den filmischen Stoff in mehrere Länder zu verkaufen.

Eine solche Vorgehensweise macht es wahrscheinlich, dass der Dreh in Englisch erfolgen würde, da die Schauspieler und das Team aus mehreren europäischen Ländern kommen müssten. Dieser Punkt spricht bereits gegen das Label „ein deutsches Game of Thrones“. Interessant wäre aber vor allem, wer das Drehbuch verfassen würde. Die Verfilmung von „Das Lied von Eis und Feuer“ weicht jedenfalls aus nachvollziehbaren Gründen von der Buchvorlage ab. „Die Zwerge“ würden einige Bearbeitung verlangen. Und man kann nur hoffen, dass dann die Dialoge besondere Beachtung finden, zählen sie nicht gerade zu den Stärken der „Zwerge“.

Markus Heitz und das deutsche „Game of Thrones“

Damit die Parallelen zu „Game of Thrones“ größer werden, sind noch einige Veränderungen gefragt. Nackt- und Sexszenen sind in „Die Zwerge“ nämlich Mangelware. Lediglich bei der Gewaltdarstellung gibt es vergleichbare Möglichkeiten, ist doch Markus Heitz in dieser Beziehung kein Kind von Traurigkeit. Bleibt nur die Frage, ob eine Zwerge-Serie zur Hauptsendezeit laufen soll – mit der Chance auf ein größeres Publikum – oder erst nach 22 Uhr. Rein für einen Pay-TV-Sender dürfte die Produktion in Europa noch zu teuer sein, vor allem wenn die Spezialeffekte gut aussehen sollen. Hier könnten Frank Goelgers Beziehungen hilfreich sein, beeindruckt „Game of Thrones“ doch visuell.

Einen großen Vorteil gegenüber „Game of Thrones“ hat das Zwerge-Projekt: Sollte die Serie ein großer Erfolg werden, liefert Markus Heitz als Vielschreiber sicher schneller neuen Stoff als George R.R. Martin.