Der schwierige 2. Band

Da die meisten Fantasy-Reihen derzeit aus Trilogien bestehen, stehen viele Autoren vor einem Problem. Der zweite Band muss mindestens so gut sein wie der erste, gleichzeitig aber überleiten zu einem krönenden Abschlussband. Band 2 darf nicht zu viel verraten, aber auch nicht zu viel Stoff für den letzten Teil übrig lassen, weil sonst noch Band 4 gebraucht würde.

Da hilft es, von Anfang an ein Konzept für die Trilogie zu haben. Catherine Banner ist das in ihrer jungen Karriere gelungen. Ihr „Lied von Malonia“ mag zwar nicht den erhofften Erfolg gebracht haben (die Vergleiche mit J.K. Rowling waren allerdings auch unangebracht), aber mit dem Nachfolgeband sollte sie weitere Leser für ihre Trilogie finden. Im September erscheint in Großbritannien „Voices in the Dark“ als gebundene Ausgabe. Penhaligon hat die deutsche Ausgabe noch nicht angekündigt, doch spätestens 2010 dürfte sie erscheinen.

Patrick Rothfuss hatte hingegen kein Konzept für die Fortsetzung seiner Königsmörder-Chronik. Seine Schwierigkeiten, den Stoff in den Griff zu bekommen, scheint er jedoch überwunden zu haben. Zumindest hat er seinem Verlag inzwischen ein erstes Manuskript gesandt. „The Wise Man’s Fear“ wird voraussichtlich im Frühjahr 2010 im Original erscheinen. Wahrscheinlich nimmt die Hobbitpresse das Buch dann ins Herbstprogramm auf. Doch wer weiß, was noch dazwischen kommt.

Jungautorin Catherine Banner

Das neue Fantasy-Schreibwunder stammt aus England und ist 19 Jahre alt. Schon als 14-Jährige soll Catherin Banner die Idee zu ihrem Buch gehabt haben. Als sie sich zwei Jahre später traute, einen Literaturagenten anzusprechen, war der schnell von Banners Talent überzeugt und fädelte für sie einen Deal mit einem Verlag ein. Soweit die schöne Legende, die zu einem Autor gehört, der erfolgreich sein will.

In Großbritannien und den USA führte die Geschichte von der talentierten Autorin, die aus England stammt und Fantasy schreibt, zu Vergleichen mit J.K. Rowling. Der Inhalt des „Liedes von Malonia“ erinnert jedoch mehr an „Die unendliche Geschichte“: Junge findet Zauberbuch und wird in Ereignisse verstrickt, die im Buch geschildert werden.

Bei Banner heißt der Junge Leo North und ist der Sohn eines berühmten, aber verbotenen Autors. Sein Onkel war zudem einer der berühmtesten Magier des Landes. Doch in Leos Alltag gibt es nichts Magisches, denn Leo muss sich dem militärischen Drill einer Offiziersschule unterwerfen. Doch dann findet er das besagte Zauberbuch.

480 Seiten ist der erste Band der Trilogie lang. Das Buch ist bei Penhaligon erschienen und kostet 18,95 Euro.