Wie die Zeit vergeht, wenn man bloggt. Zehn Jahre ist es her, dass „Der Fantasy-Weblog“ an den Start ging. Mehr als 350 Beiträge sind in dieser Zeit erschienen. Vor allem Buchvorstellungen, Interviews und Rezensionen. 10 Jahre als Fantasyblogger – Zeit für einen kleinen Rückblick.
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Das lange Warten auf die Fortsetzung
Fantasy-Romane enden meist nicht nach einem Band. Die meisten Geschichten sind auf drei oder mehr Teile angelegt. Gut für den Autor, wenn gleich der Auftaktband ein Riesenerfolg wird oder der Erfolg so groß ist, dass eine Endlosreihe draus werden könnte. Doch mit dem Erfolg kommt eine große Masse Fans, die es kaum erwarten kann, zu lesen, wie es denn nun weitergeht. Gut für den Autor, wenn er das zweite Buch schon fertig hat. Schlecht, wenn er es noch schreiben muss, dann kommen nämlich 1000 Dinge dazwischen, wie Interviews, Lesetouren, Anfragen von Verlagen, Agenten und vielleicht sogar Filmstudios.
Da bleibt kaum Zeit zum Schreiben, noch weniger zum Ideen sammeln und die Ungeduld der Fans verlangt nach Neuigkeiten. Der frustrierte Autor oder sein Verlag kündigen eine baldige Veröffentlichung an, nennen einen ungefähren Termin, der am Ende gar nicht eingehalten werden kann – George R.R. Martin kann ein Lied davon singen. Sein Disput mit der Fangemeinde ist anschaulich auf der Wetterspitze zusammengefasst.
Auch Patrick Rothfuss , neu im Geschäft, sieht sich plötzlich mit vielen Anfragen konfrontiert, einer Amazon-Ankündigung, die einen falschen Termin nennt und opfert daher viel Zeit für einen langen Blog-Eintrag, in dem er seine Sicht erläutert. Das ist sehr offen, selbstironisch, aber auch langatmig erzählt, ganz so, wie auch „Der Name des Windes“ geschrieben ist.
Die gute Nachricht ist am Ende versteckt: Rothfuss will nach dem Vorbild von Brandon Sanderson den Namen eines der Ungeduldigen im neuen Roman unterbringen. Im „Tatort“ wäre es die Rolle der Leiche, die da vergeben würde. Mal sehen, wie welche Nebenfigur im Fantasy-Roman von einem Fan besetzt werden wird.