DPP 2014: Deutscher Phantastik Preis für Terry Pratchett und Gaby Wohlrab

Die Fans und Leser haben gesprochen (oder abgestimmt) – gestern wurde der Deutsche Phantastik Preis (DPP) 2014 auf der Buchmesse-Con in Dreieich vergeben. Und wie bereits im vergangenen Jahr gab es Überraschungen und Ergebnisse, für die es bei einer Wette nur eine sehr schlechte Quote gegeben hätte.

Karschnick, Pratchett und Wohlrab gewinnen DPP 2014

Für den besten deutschsprachigen Roman erhielt Ann-Kathrin Karschnick den DPP 2014. „Phoenix – Tochter der Asche“ gewann vor Oliver Plaschkas „Das Licht hinter den Wolken“ und „Das geraubte Paradies“ von Bernd Perplies. Für Karschnick ist es nach dem HomBuch 2014 bereits der zweite Preis, den sie für ihren Roman gewann. In der Kategorie für die beste Anthologie kam sie zudem zusammen mit Torsten Exter auf den zweiten Platz. Beim besten deutschsprachigen Debüt setzte sich Gaby Wohlrab mit „Eldorin – Das verborgene Land“ durch. Sabrina Železný („Kondorkinder – Die Suche nach den verlorenen Geschichten“) und Simon André Kledtke („Sarania – Das Vermächtnis der Magier“) folgen auf den Plätzen. Die fränkische Autorin war zudem als beste Grafikerin nominiert, landete in dieser Kategorie jedoch nur auf dem vierten Platz. Es gewann Mia Steingräber.

Der schwer kranke Terry Pratchett räumte den DPP für den besten internationalen Roman ab. Er erhielt für „Dunkle Halunken“ die meisten Stimmen und setzte sich gegen so illustre Mitbewerber wie George R.R. Martin (nominiert für „Der Heckenritter von Westeros„), Stephen King („Doctor Sleep“), Ben Aaronovitch („Ein Wispern unter Baker Street“), Peter V. Brett („Die Flammen der Dämmerung“), Tad Williams („Die dunklen Gassen des Himmels“), Brent Weeks („Die blendende Klinge“) und Jo Walton („In einer anderen Welt“) durch.

Perry Rhodan verliert erneut beim DPP

Bei den Serien verliert Perry Rhodan langsam den Nimbus des ewigen Siegers. Zum zweiten Mal hintereinander setzte sich „DSA – Das schwarze Auge“ durch. Wenig Bewegung gab es hingegen bei der besten Internetseite. Die Phantastik-Couch räumte den Deutschen Phantastik Preis 2014 ab, der Bibliotheka Phantastika blieb mal wieder nur der zweite Platz, die Fantasy-News kamen dahinter auf Platz drei. Nach Meinung des Publikums war die beste 2013 erschienene phantastische Kurzgeschichte „Claire“ von Miriam Schäfer, die beste Kurzgeschichtensammlung „Eis und Dampf“ und das beste Sekundärwerk „Geek!“. Auf der Homepage des Preises stehen alle Ergebnisse.

Neue Fantasy-Bücher im Juni 2013: Die Säulen des roten Kriegers

Maja Winter: Die Säulen der Macht

Maja Winter: Die Säulen der Macht

Bei Blanvalet herrscht derzeit Lena-Klassen-Zeit: Nach dem dritten Teil von Magyria als Taschenbuch kommt im Juni mit „Die Säulen der Macht“ frische Ware heraus. Dieses Fantasy-Buch erscheint jedoch unter Klassens Pseudonym Maja Winter. Unter diesem Namen veröffentlichte sie bereits die Drachenjägerin-Trilogie. „Die Säulen der Macht“ dreht sich um Intrigen unter Prinzen, die Macht eines Bauernmädchens und einen uralten Fluch. Der Roman erscheint Mitte des Monats als Taschenbuch und E-Book bei Blanvalet.

Miles Cameron: Der Rote Krieger

Miles Cameron: Der Rote Krieger

Mehr als doppelt so viele Seiten wie Maja Winters Werk enthält das Debüt von Miles Cameron, laut Verlagswerbung gar „das bedeutendste Fantasy-Debüt des Jahres“. „Der Rote Krieger“ ist breit angelegt und sicher ambitioniert. Ob das Buch aber über die knapp 1200 Seiten die Spannung halten kann, muss sich bei der Lektüre erweisen. Die Handlung dreht sich in erster Linie um den Roten Krieger, der mit seiner kleinen Streitmacht aus Söldnern zunächst nur den Auftrag übernimmt, eine Äbtissin und ihre Nonnen zu schützen. Doch schon bald muss der rote Ritter (klingt besser als Krieger, entspricht einer wörtlichen Übersetzung, wurde aber dennoch nicht gewählt) erkennen, dass es um mehr geht. Das Königreich Alba steht vor einem Krieg. Und dieser dürfte sich hinziehen, denn Cameron plant fünf Bücher über den Aufstieg des Roten Kriegers. Die bei Heyne erscheinende Übersetzung stammt von Michael Siefener, der bereits die Bücher von Brandon Sanderson ins Deutsche übertrug.

Ben Aaronovitch: Ein Wispern unter Baker Street

Ben Aaronovitch: Ein Wispern unter Baker Street

Mehr um das Vergnügen als um die Spannung geht es in „Ein Wispern unter Baker Street“ von Ben Aaronovitch. Der dritte Teil der bei dtv erscheinenden Serie um den magisch begabten Polizisten Peter Grant dreht sich um den Mord an einem amerikanischen Studenten, dessen Leiche in einem Tunnel der Londoner Underground gefunden wird. Und da Übernatürliches eine Rolle zu spielen scheint, wird Peter Grant in die Ermittlungen involviert. Aaronovitch geht es aber weniger um die Mördersuche als darum, seine Beobachtungen der Welt satirisch zu schildern. Und so fehlen weder Nazi-Anspielungen, noch Seitenhiebe auf fundamentale Christen in den USA oder die moderne Technik, die so abhängig von Mobilfunktelefonen macht – lustig bis anstrengend.