Der Name aller Dinge – Drachengesänge 2 von Jenn Lyons

Der Name aller Dinge Drachengesänge 2 von Jenn Lyons
Schlicht und schön: Das Cover von „Der Name aller Dinge“ von Jenn Lyons. Foto: Jörn Käsebier

Zwei Tage nachdem Kihrin ungewollt die Dämonen befreit hat, trifft er in einem Gasthof in Jorat auf Janel, die geheimnisvolle Frau aus seinen Träumen. Sie wollen herausfinden, ob sie Verbündete im Kampf gegen die Dämonen und den Magier Relos Var sind. Doch noch ehe sie richtig ins Gespräch kommen, landet ein Drache auf dem Hügel mit dem Gasthaus und versperrt den Ausgang. Nun haben sie erst einmal Zeit zu reden …

Die Geschichte in „Der Name aller Dinge“ ist überwiegend als Rückblende erzählt. Janel und der Priester Qaun wechseln sich dabei ab, die Ereignisse aus ihrer Sicht zu schildern. Die bisherige Hauptfigur der Reihe, Kihrin, spielt so nur eine Nebenrolle. Lediglich in den kurzen Abschnitten zu Beginn der Kapitel, die im Gasthof spielen, taucht er auf sowie am Schluss, wenn es zum anfangs angekündigten Kampf gegen einen Drachen kommt.

Eine Welt der Pferde

Die Handlung spielt in zwei Provinzen des Kaiserreichs Quur: in der Pferdewelt Jorat und im eisigen Yor. Obwohl sie zum selben Reich gehören, unterscheiden sich die beiden Länder erheblich. Das fängt beim Klima an, geht über die Vorstellung von Hierarchie bis hin zum Geschlechterbild. Hier orientiert sich Jorat an der Welt der Pferde. Hengste und Stuten stehen für Männer und Frauen (wobei auch Geschlechterwechsel möglich sind), zugleich aber auch für Dominanz und Unterordnung. So können sowohl Frauen als auch Männer als Hengste führen, kämpfen und herrschen. Passenderweise ziert ein Pferdekopf das schön schlichte Cover.

Jenn Lyons erweitert aber nicht nur den Weltenbau. Das Buch wirkt insgesamt nicht so überladen wie „Der Untergang der Könige“. Der Aufbau ist zwar ähnlich: Wir Blicken mit den Protagonisten zurück, erzählt wird von einer außenstehenden Person, die dazu in Fußnoten den eigenen Text kommentiert. Das ist dieses Mal Senera, eine Verbündete von Relos Var. Sie ist auch im Besitz des titelgebenden magischen Ecksteins: der Name aller Dinge.

Jenn Lyons: Der Name aller Dinge

Doch die Handlung springt weniger hin und her, ist geradliniger erzählt. Da zudem weite Teile der übergeordneten Geschichte bekannt sind – wie der Kampf zwischen Menschen und Dämonen, der Konflikt zwischen den acht als Götter verehrten und dem mächtigen Relos Var – ist die Handlung nicht so verwirrend.

Die Geschichte bleibt aber actionreich. Jenn Lyons erzählt sie spannend, zum Teil auch humorvoll und gefühlsbetont. Hass und Liebe, Freundschaft, Treue und Verrat – die ganze Palette ist vertreten. Zudem schafft die amerikanische Autorin es, tolle Figuren zu schaffen. Das gilt sowohl für Janel und Qaun, aber auch für die Senera und Relos Var, die alles andere als tumbe Bösewichte sind.

Drachengesänge gehen weiter

Drachengesänge 2: Der Name aller Dinge
Jenn Lyons: Der Name aller Dinge

Die Reihe „Drachengesänge“ soll am Ende über fünf Bände gehen. Und Jenn Lyons kommt dabei gut voran. Im Original ist bereits Band 3 mit dem Titel „The Memory of Souls“ erschienen. Die deutsche Übersetzung dürfte voraussichtlich im Herbst 2021 herauskommen. Dieses Mal wird es nach Manol zu den Vané gehen, wobei Kihrin wieder in den Vordergrund rückt. Entwickelt sich Jenn Lyons als Autorin immer noch weiter, könnte am Ende eine herausragende Reihe herauskommen.

„Der Name aller Dinge“ von Jenn Lyons ist bei Klett-Cotta erschienen. Drachengesänge 2 geht in der gebundenen Ausgabe mit Anhang über 912 Seiten und kostet 25 Euro. Der Preis für das E-Book liegt regulär bei 19,99 Euro. Die Übersetzung für die Hobbitpresse stammt von Urban Hofstetter und Michael Pfingstl.

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7 Gedanken zu „Der Name aller Dinge – Drachengesänge 2 von Jenn Lyons

  1. Das klingt wirklich vielversprechend. Band 1 habe ich gelesen und mochte ihn auch, habe mich aber doch an der teils hektischen Handlung gestört und hatte allgemein das Gefühl, dass die Geschichte noch nicht ganz ausgereift war. Wenn das im zweiten Teil besser wird muss ich den wohl doch endlich mal lesen. 🙂

    Liebe Grüße
    Lena

    • Hallo Lena, Stand der Dinge laut Klett Cotta. Es wird kein Neuer Band (The House of Always, The Discords of Gods) der Reihe geben, weil der Verlag die Rechte nicht gekauft hat. Meine Information habe ich vom Klett-Cotta-Verlag. Ebenso ist beim Klett-Cotta Verlag keine Übersetzung von The Lonesome Crowd, Brian Lee Durfee geplant, Schade(Info wieder vom Klett-Cotta Verlag), der Fisch fängt am Kopf an zu Stinken

      • Hallo Gerd,

        ach herrje, das ist ja echt schade. Vielleicht muss ich dann doch umschwenken und auf englisch lesen. Die Reihe von Brian Lee Durfee habe ich nämlich auch schon längere Zeit im Blick. Vielen Dank auf jeden Fall für die Info, dann muss ich mich nicht wundern, wo denn die Fortsetzungen bleiben.

        Liebe Grüße
        Lena

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