Mit „Im Schatten des Kronturms“ von Michael J. Sullivan beginnen die Riyria-Chroniken. Sie spielen vor der Riyria-Reihe, die mit „Der Thron von Melengar“ begann. Im ersten Band der Chroniken geht es darum, wie Riyria geboren wird, sich also Royce und Hadrian kennenlernen. Sie beginnen nicht gerade als Freunde.
Riyria-Chroniken erzählen Vorgeschichte
Für Hadrian Blackwater fängt es mit der Nachricht vom Tode seines Vaters an. Sie ist für ihn ein willkommener Anlass, das blutige Soldatenleben hinter sich zu lassen. Er weiß jedoch noch nicht, was er als nächstes machen möchte, nur, dass ein alter Freund seines Vaters ihm Erbstücke übergeben möchte. Doch die Reise nach Sheridan läuft bereits völlig anders als Hadrian es gedacht hatte. Und wer Royce ist, weiß er zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht.
Die sechsbändige Riyria-Reihe ist bereits bei Klett-Cotta erschienen. Vier Jahre nach deren Erscheinen kommen nun auch die Chroniken bei der Hobbitpresse heraus, die die Vorgeschichte erzählen. Vielleicht war die Taschenbuch-Ausgabe der ersten Bände ja so erfolgreich, dass man sich in Stuttgart zu diesem Schritt entschloss. Oder es war der Erfolg der First-Empire-Reihe bei der Konkurrenz? Wie auch immer – die deutsche Ausgabe von Band 1 ist da.
Im Schatten des Kronturms zum Einstieg
Die Riyria-Chroniken sind so aufgebaut, dass Vorwissen nicht vorausgesetzt wird. Wer also chronologisch lesen möchte, kann mit „Im Schatten des Kronturms“ einsteigen. Es ist jedoch amüsanter, wenn man die späteren Figurenkonstellationen aus der Reihe bereits kennt. Denn dann kann man bereits Entwicklungen erahnen und füllt nebenbei kleinere Wissenslücken.
Dazu gehört etwa die Geschichte von Glen, die neben Royce und Hadrian die wichtigste Figur ist. Wer die Reihe kennt, weiß bereits, über ihre Verbindung zu Riyria. Doch nun rückt sie als Person mit ihrer persönlichen Geschichte stärker in den Fokus. Ihr Schicksal berührt an diesem Roman am meisten. Die Beziehung von Royce und Hadrian ist dagegen etwas zu schablonenhaft aufgezogen. Hin und wieder blitzt aber schon der Humor durch, der sie später auszeichnet. Insgesamt ist es ein solide unterhaltendes Buch für zwischendurch – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Michael J. Sullivan schrieb mehrere Bände
Wie Michael J. Sullivan in den Anmerkungen zum Buch schreibt, ist „Im Schatten des Kronturms“ in sich abgeschlossen. Die Riyria-Chroniken gehen dennoch weiter. Sie konzentrieren sich auf andere Abenteuer von Royce und Hadrian. Band 2 heißt „The Rose and the Thorn“ und erscheint in der deutschen Fassung frühestens im Herbst 2020. Vier Bände umfasst die lose Reihe insgesamt. Sullivan hatte zudem Pläne für einen fünften, den er aber zurückgestellt hat. Schließlich hat er sich inzwischen neuen Figuren eines anderen Zeitalters zugewandt, und das „First Empire“ ist noch nicht zu Ende beleuchtet.
„Im Schatten des Kronturms“ von Michael J. Sullivan ist bei Klett-Cotta erschienen. Band 1 der Riyria-Chroniken geht in der Klappenbroschur-Ausgabe der Hobbitpresse über 462 Seiten und kostet 17 Euro. Das E-Book kostet 13,99 Euro. Die Übersetzung stammt von Wolfram Ströle, der bereits den Großteil der Riyria-Reihe ins Deutsche übertragen hat.
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