Das Spiel des Barden von Kevin Hearne – eine Rezension

Das Spiel des Barden von Kevin Hearne

Die wichtigsten Figuren werden in „Das Spiel des Barden“ von Kevin Hearne zu Beginn kurz vorgestellt. Foto: Jörn Käsebier

Was das Spiel des Barden ist, lässt Kevin Hearne im gleichnamigen Buch zunächst offen. Schließlich gibt es verschiedene weitere Rätsel und offene Fragen, die geklärt werden wollen. Zum Beispiel die um die magischen Kennings.

Am Anfang steht eine Invasion. Schiffe unbekannter Giganten versuchen in Brynt zu landen. Woher kamen die Invasoren und warum kommen die Verbündeten Brynt nicht zu Hilfe? Der raelische Barde Fintan will Licht in das Dunkel bringen. Er tritt in der bryntischen Hauptstadt Pelemyn auf, um allen von wichtigen Ereignissen auf dem Kontinent zu berichten. Doch welches Spiel spielt der Barde dabei? Der Historiker Dervan wird von seiner Regierung beauftragt das herauszufinden.

Barde spielt verschiedene Rollen

Streng genommen haben wir es in „Das Spiel des Barden“ mit zwei Erzählstimmen zu tun. Zum einen Dervan, der die gegenwärtigen Ereignisse in Pelemyn schildert und aufschreibt. Zum anderen Fintan, der die Vergangenheit lebendig werden lässt. Dazu bedient er sich Magie, um auf der Bühne in andere Rollen zu schlüpfen. Dabei nimmt er die Gestalt Anderer an und spricht mit ihrer Stimme. Er gibt vor, auch die Gedanken der jeweiligen Person zu kennen. Fintans eigene bleiben den Lesern allerdings verborgen. Zu seinen Motiven und Gefühlen müssen sie auf die Wahrnehmung Dervans vertrauen.

Ein Tag im Spiel des Barden

Ein Historiker wird als Figur ob seiner Chronistenfähigkeit und dem Anspruch, objektiv zu berichten, geschätzt. So setzte zum Beispiel Anthony Ryan in der Rabenschatten-Trilogie anfangs auf einen Historiker, dessen wahre Motive erst im Laufe der Handlung deutlich werden. Bei Kevin Hearne bleibt der Historiker dem Anschein nach offen und ehrlich. Es ist eher die Frage, ob der Barde etwas verheimlicht.

„Das Spiel des Barden“ ist so aufgebaut, dass die Kapitel jeweils einem Tag entsprechen. Jeder Tag beginnt mit gegenwärtigen Ereignissen, die Dervan schildert, gefolgt von Unterkapiteln, in denen Fintan auftritt. Zunächst singt er als waschechter Barde ein Lied, ehe er in andere Rollen schlüpft. Dabei springt er zwischen unterschiedlichen Ereignissen auf dem Kontinent hin und her, bleibt aber zumeist chronologisch.

Magie hat ihren Preis

Schrittweise enthüllt er dabei, welche Konflikte toben. Die Rollen, die er wählt, ermöglichen Einblicke in das Vorgehen fast aller Parteien. Eine wichtige Ausnahme sind die Invasoren. Diese Konstruktion ermöglicht es Kevin Hearne, die unterschiedlichen Länder und Kulturen vorzustellen. Außerdem sind unter den Hauptfiguren verschiedene Magiebegabte. Die Form der Magie richtet sich nach sogenannten Kennings, von denen fünf bekannt sind. Allerdings wird vermutet, dass weitere existieren. Sie alle haben einen Preis: Wer sie einsetzt, altert schneller.

Kevin Hearne ist ein sehr gutes Buch gelungen. Es ist nicht nur spannend erzählt, gut konstruiert und behandelt wichtige Themen wie den Umgang mit Flüchtlingen, sondern ist nebenbei auch wunderbar vielfältig. Troubadix würde seinem Ko-Barden für dessen Auftritt eine goldene Carnyx verleihen.

Trilogie des Barden von Kevi Hearne

Das Spiel des Barden von Kevin Hearne

Kevin Hearne: Das Spiel des Barden

Einige Handlungsstränge kommen in „Das Spiel des Barden“ zu einem Ende. Doch mehrere Rätsel bleiben ungelöst. Kevin Hearne wird in zwei Fortsetzungen enthüllen, wie es weitergeht. Knaur nennt die Trilogie „Fintans Sage“. Leider ist noch nicht einmal offiziell, wann Band 2 im Original erscheint. Ein Veröffentlichungsdatum für die Übersetzung fehlt daher auch.

„Das Spiel des Barden“ von Kevin Hearne ist bei Knaur erschienen. Die Klappenbroschur-Ausgabe geht über 816 Seiten und kostet 16,99 Euro, das E-Book 12,99 Euro. Die Übersetzung stammt von Urban Hofstetter, dem ehemaligen Programmleiter von Blanvalet.

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