Arkane – Das Haus der Drachen von Pierre Bordage

Arkane von Pierre Bordage

Pierre Bordage: Arkane – Das Haus der Drachen

Seit ihrer Gründung wird die Stadt Arkane von sieben Familien mit magischen Patronen regiert. Doch der Sturz des Hauses des Drachen bringt das Gleichgewicht durcheinander. Zumal zwei Familienmitglieder ihr Haus retten wollen. Oziel entkommt dem Mordkomplott und schmiedet den Plan, zu ihrem Bruder Matteo zu gelangen, der in die unteren Ebenen verbannt wurde. Dorthin zu gelangen, ist jedoch schwierig – besonders für eine junge Adelige. Dazu stehen die Umwälzungen in Arkane erst am Anfang.

Französische Fantasy schafft es nur selten nach Deutschland. Das liegt zum einen am kleineren Angebot als aus dem Anglo-Amerkikanischen Raum, zum anderen am wechselhaften Erfolg der übersetzten Werke. Während Pierre Grimbert sein Publikum fand, scheiterten die Musketiere von Pierre Pevel leider an schlechten Verkaufszahlen.

Pierre Bordage kommt aus der Science-Fiction

Pierre Bordage bringt eine gewisse Reputation als Science-Fiction-Autor mit – niemand geringerer als der in Frankreich lebende Andreas Eschbach empfiehlt seine Bücher. Mit „Arkane“ ist Pierre Bordage vorübergehend zur Fantasy gewechselt. Interessanterweise ein Gegentrend zu deutschen Fantasy-Autoren wie Tobias Meißner und den Orgel-Brüdern, die gerade Science-Fiction-Bücher verfasst haben.

„Arkane“ enthält viele typische Fantasy-Elemente wie Magie und Götter, die ins Geschehen eingreifen. Sie bilden die Kulisse für ein Sozial-Drama. Denn die herrschenden sieben Familien sind korrupt und korrumpiert von einer Sucht nach Macht. Doch zu stürzen sind die Herrscher nur, wenn sich alle anderen vereinen. Pierre Bordage verwendet ein ziemlich einfaches und deutliches Bild, um die Verhältnisse zu schildern: Arkane ist so aufgebaut, dass jede Gesellschaftsebene ihrem Rang entsprechend weit oben oder unten in dieser hochragenden Stadt lebt. Der Abstieg der letzten Drachentochter verläuft so wörtlich und zugleich symbolisch.

Magie der Steine

Während Oziel in Arkane auf der Flucht ist, erfahren Leser aus der Sicht von Noy, wie die Lage in den großen Familien ist. Er selbst ist zu jung und unbedeutend, um alle Pläne der Herrscherhäuser zu kennen. Er macht sich aber auf, mehr über den Sturz des Drachen herauszufinden.

Renn liefert dazu die Perspektive von außen. Dem Lehrling eines Steinmagiers ist von seiner Großmutter geweissagt, dass er eine wichtige Rolle in Arkane spielen wird. Welche das ist, lässt sich noch nicht absehen. Doch da Renn in ärmlichen Verhältnissen außerhalb der mächtigen Stadt aufgewachsen ist, dürften die Herrscherhäuser wenig Sympathie von ihm erwarten können.

Die Geschichte von Arkane geht weiter

Atmosphärisch ist „Arkane“ gut gelungen. Die Stadt und ihre Bewohner werden in den Beschreibungen und Abenteuern, die Oziel erlebt, lebendig. Die Figuren, die einen bestimmten Stand repräsentieren, sind manchmal eher grob gezeichnet, erfüllen aber ihren Zweck. Und die Action und das Erzähltempo überdecken kleinere Schwächen. Eine größere Schwäche ist hingegen, dass sich Handlungsmuster wiederholen. So gibt es an verschiedenen Stellen einflussreiche Personen, die mehr wissen, als sie bereit sind mitzuteilen. Und die dann sterben, bevor sie mehr mitteilen können.

Schön zu sehen ist dagegen, dass wie auch bei Übersetzungen aus dem Englischen nicht alle Namen und Bezeichnungen übersetzt werden. Die Porte des Marches behält so ihren Namen, und Oziel heißt du Drac mit Familiennamen. „Arkane – Das Haus der Drachen“ ist nur der erste Band einer Reihe. Im Original erscheint Band 2 im Herbst 2018. Bleibt zu hoffen, dass die Fortsetzungen auch übersetzt werden.

„Arkane – Das Haus der Drachen“ von Pierre Bordage ist bei Heyne erschienen. Die Klappenbroschur-Ausgabe geht über 608 Seiten und kostet 16,99 Euro, das E-Book 13,99 Euro. Die Übersetzung stammt von Carola Fischer.

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