Die Überlebenden der Schlacht haben sich in die Wüste zurückgezogen. Tallis könnte die Clans sammmeln, ist aber zu sehr mit dem Verschwinden der Drachen sowie dem seiner Zwillingsschwester Shaan beschäftigt. Diese ist im Zwielicht mit ihrem Vater Azoth gefangen. Dort muss sie einen Weg zurück zu ihrer Familie und ihren Freunden finden. Denn nur zusammen können die Zwillinge Sarantium gegen die Götter verteidigen.
Für Leser der Penhaligon-Ausgabe ist es nach rund neun Jahren nicht leicht, zurück in die Sarantium-Trilogie zu kommen. Wer erst mit der Taschenbuchausgabe von Blanvalet eingestiegen ist, hat es da leichter. Allerdings lässt sich Lara Morgan viel Zeit, um die Geschichte wieder in Gang zu bringen. Die Agonie nach der verlorenen Schlacht gegen die Götter spiegelt sich so wider.
Die Götter bleiben blass
Die Hauptfiguren sind weiterhin die Zwillinge Tallis und Shaan. Aus ihrer Sicht wird der Großteil der Handlung erzählt. Nur gelegentlich wechselt die Perspektive zu Nebenfiguren wie ihrer Mutter Mailun, Kuna oder Nilah. Als Schauplätze dienen überwiegend das Zwielicht, die Stadt Salmut und der Brunnen der Baal.
Das größte Problem des Buches ist, dass Lara Morgan immer wieder das Unvermeintliche herauszögert, nämlich die Konfrontation mit den Göttern, um diese am Ende doch recht uninspiriert erfolgen zu lassen. Man möchte gar nicht mehr zählen, wie oft eine Mission nach Salmut führt. Die Götter sind schließlich ziemlich farblos geratene Gegenspieler, denen jegliche Mehrdeutigkeit fehlt. Einzig Azoth bekommt Tiefe, da er zwischenzeitig machtlos ist und sich von einer anderen Seite zeigt.
Sarantium-Trilogie zu lang
So bleibt von der Trilogie am Ende ein gemischter Eindruck. Ein originelles Setting, das sich an Morgans australischer Heimat orientiert. Figuren, die teilweise gut weiterentwickelt werden, sowie eine solide Einbindung von Drachen. Und ein Plot, der gut für ein Buch, nicht aber eine ganze Trilogie gereicht hat.
„Sarantium – Die Götter“ von Lara Morgan ist bei Blanvalet erschienen. Die Taschenbuchausgabe geht über 736 Seiten und kostet 9,99 Euro, das E-Book 8,99 Euro. Die Übersetzung stammt von Maike Claußnitzer, die bereits Band 2 übersetzt hatte.
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