Lyrna ist die Königin der Flammen – selbst lange gezeichnet durch Brandwunden, brennt in ihr das Feuer der Rache. Sie will nicht nur die Vereinigten Königslande zurückerobern, sondern den Krieg ins Volarianische Kaiserreich tragen, um die Bedrohung durch den Verbündeten und seine Geschöpfe endgültig zu besiegen. Vaelin al Sorna, auch Rabenschatten genannt, unterstützt sie in ihrem Kurs. Insgeheim fürchtet er jedoch, dass der Ehrgeiz der Königin sie dazu treiben wird, ihre Ziele noch höher zu schrauben. Und da er in der Schlacht vor Alltor seines Liedes beraubt wurde, muss sich Vaelin auf seinen Instinkt und seine erlernten Fähigkeiten verlassen sowie auf die Unterstützung seiner Freunde und Kampfgefährten.
„Die Königin der Flammen“ beendet Rabenschatten-Trilogie
Mit „Die Königin der Flammen“ bringt Anthony Ryan seine Rabenschatten-Trilogie zum Abschluss. Gab es zwischen Band 1, „Das Lied des Blutes“, und Band 2, „Der Herr des Turmes“, noch eine große Veränderung durch das Hinzufügen weiterer Erzählstimmen, so verläuft der Übergang zwischen Rabenschatten 2 und Rabenschatten 3 nahtlos. Die Handlung wird weiterhin aus der Sicht von Vaelin, Lyrna, Frentis und Reva geschildert – in den Einleitungen der insgesamt fünf Teile kommt erneut der Historiker Verniers zu Wort.
Da die Fünf nur einen Teil der Handlung über zusammenbleiben, bekommen Leser nicht nur einen bestimmten Blickwinkel in jedem Kapitel präsentiert, sondern sind auch in unterschiedlichen Gegenden unterwegs. Das bietet Anthony Ryan die Gelegenheit, in „Die Königin der Flammen“ Teile der Welt vorzustellen, die er in den vorangegangenen Bänden von Rabenschatten nur gestreift oder noch gar nicht gezeigt hatte. Unterwegs kommt es zu zahlreichen Kämpfen, Scharmützeln und Schlachten. Die Brutalität mit der beide Seiten vorgehen, erklärt sich aus den zuvor geschilderten Ereignissen oder den Umständen, etwa denen der Sklaven im Volarianischen Kaiserreich. Es geht also nicht um Action, um der Action willen.
Anthony Ryan schreibt neue Fantasy-Saga
Wenn es an „Die Königin der Flammen“ etwas zu kritisieren gibt, dann ist es das Ende. Das Böse über den eigenen Hochmut zu Fall zu bringen, ist nicht unbedingt originell. Doch mit der Schwierigkeit, zunächst einen schier unbesiegbaren bösen Gegner aufzubauen, der sich dann doch irgendwie besiegen lassen muss, haben fast alle Fantasy-Autoren zu kämpfen (und zeigte sich bereits bei Tolkien). Insgesamt zählt die Rabenschatten-Trilogie zu den herausragenden Fantasy-Werken der vergangenen Jahre. Und sie zeigt, dass High-Fantasy sich weiterentwickeln kann. Sie kann düstere Töne haben, glaubwürdige Figuren mitbringen und dennoch einen klaren Gut-Böse-Gegensatz haben.
Anthony Ryan arbeitet bereits an einer neuen Fantasy-Saga. Sie trägt den Titel „The Draconis Memoria“, der erste Band heißt im Original „The Waking Fire“. Die Drakes, die Drachen ähneln, dürften deutsche Leser ansprechen, doch die Steampunk-Elemente könnten auch einen Erfolg erschweren. Ob und wann es eine deutsche Übersetzung geben wird, ist noch nicht bekannt. Da das Original noch nicht lange auf dem Markt ist, ist nicht vor 2017 mit einer deutschen Fassung zu rechnen.
„Die Königin der Flammen“ von Anthony Ryan ist in der Hobbitpresse von Klett-Cotta erschienen. Rabenschatten 3 geht in der gebundenen Ausgabe über 879 Seiten und kostet 24,95 Euro, das E-Book 19,99 Euro. Die Übersetzung stammt von Sara Riffel und Birgit Maria Pfaffinger.
Schöner Beitrag und treffend. „The Waking Fire“ ist jedoch schon seit dem 7. Juli 2016 auf dem Markt und ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Mir haben vor allem die Steampunk-Elemente gefallen und wie sie mit den Fantasy-Elementen der Geschichte (z. B. Drachen) verknüpft wurden. Erste Rezensionen zum Buch gibt es schon, zum Beispiel auf „Bücher wie Sterne“.
Bei Amazon wird das Buch ja verrissen. 3 von 5 Sternen bei 13 Bewertern. Schreckt mich erstmal ab, obwohl ich Teil 1 toll fand und Teil 2 auch noch gut. Wie sieht ihr es? Vielleicht warte ich auch und lese erstmal was anderes.
Band 2 und 3 gehören eng zusammen. Wenn du also in der Geschichte bist, lies mit „Die Königin der Flammen“ weiter. Hauptkritikpunkt am Buch ist das Ende. Davon würde ich mich aber nicht abhalten lassen.
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