Battlemage – Tage des Krieges von Stephen Aryan

Stephen Aryan: Battlemage - Tage des Krieges

Stephen Aryan: Battlemage – Tage des Krieges

„Battlemage – Tage des Krieges“ beginnt düster. Vargus wird als Figur eingeführt, die sich für andere einsetzt und sie beschützt. Doch der Fokus verschiebt sich rasch auf einen größeren Konflikt: den Krieg des unter einem geisteskranken Herrscher zwangsvereinten Westens gegen das Königreich Seveldrom. Und da spielt Vargus nicht mehr die Hauptrolle – die Battlemage, die Kriegsmagier sind es, die der Osten braucht, um den Angriff aus dem Westen abzuwehren.

Battlemage – Tage der Einfachheit

„Battlemage – Tage des Krieges“ von Stephen Aryan ist weder Fisch noch Fleisch. Der Fantasy-Roman fängt als düstere Helden-Fantasy an, will dann High Fantasy werden und wird so weder noch. Religiöse Fragen, Rassefragen (es gibt im Fantasy-Buch unterschiedliche Rassen) und Politik spielen eine Rolle. Die Geschichte spielt so auf mehreren Ebenen, erreicht jedoch nie die Komplexität, die für diese Konstruktion notwendig wäre.

Stephen Aryan reißt die religiösen, sozialen und politischen Fragen nur an und erzählt nichts wirklich zu Ende. Lieber ergeht er sich in Wiederholungen (etwa beim Umgang mit dem ehemaligen Schmied), verwendet Klischees (irrer Herrscher, der buchstäblich im Blut seiner Opfer badet) und präsentiert Wendungen als überraschend, die sich von Anfang an abgezeichnet haben (wird hier dennoch nicht verraten). Vor allem aber erklärt er die Wirkung und Grenzen der Magie in seinem Buch zu wenig, da er dies wohl in Fortsetzungen vertiefen möchte. Warum das magische Duell zwischen Balfruss und dem Hexer immer wieder herausgezögert wird, wird nur mit fadenscheinigen Argumenten begründet.

Die Probleme mit der Handlung und Konstruktion spiegeln sich auch in den Figuren wider. Anders als der Titel vermuten lässt, sind unter den Personen, aus deren Perspektive erzählt wird, die Kriegsmagier in der Minderheit. Überhaupt sind es für die Länge von „Battlemage – Tage des Krieges“ zu viele Perspektiven. Man kann auch nicht von Figurenentwicklung sprechen, da sich die Figuren nur so verändern, wie es die Handlung verlangt. Bei dem Palastdiener des wahnsinnigen Kaisers mag das noch passen, da seine Perspektive nur dazu dient, Einblicke in die Welt des ansonsten fast gesichtslosen Feindes zu geben. Doch auch beim vielleicht wichtigsten Protagonisten, Balfruss, vom Antagonisten, dem Hexer, ganz zu schweigen, verhält es sich nicht anders – nicht eine der Figuren ist glaubwürdig.

Aus Kriegsmagiern werden Blutmagier

So ist „Battlemage – Tages des Krieges“ nicht empfehlenswert. Wem es dennoch gefallen haben sollte: Eine Fortsetzung ist angekündigt. Die im Original „Age of Darkness“ genannte Reihe ist als Trilogie geplant. Band 2 trägt den Titel „Bloodmage“ und soll noch 2016 erscheinen. Ob und wann die deutsche Übersetzung erscheint, ist noch nicht bekannt.

„Battlemage – Tage des Krieges“ von Stephen Aryan ist bei Piper erschienen. Die Taschenbuchausgabe geht über 528 Seiten und kostet 12,99 Euro, das E-Book 9,99 Euro. Die Übersetzung stammt von Andreas Decker.