Westeros als Bildband – George R.R. Martin bei Penhaligon

Der Hype um Westeros, das „Lied von Eis und Feuer“ und George R.R. Martin geht dank der Fernsehserie „Game of Thrones“ munter weiter. Doch während die Buch-Reihe mal wieder stockt und die Veröffentlichung des nächsten Bandes nicht absehbar ist, sollen die Leser dennoch gefüttert werden. Oder gemolken – je nachdem, ob sich Fans als willige Zahler und Sammler sehen oder mehr Alles-Verschlinger von Martin-Stoffen. Von welcher Seite man es auch betrachten mag – Mitte März 2015 kommt mit „Westeros“ ein neues Werk aus der Welt des „Liedes von Eis und Feuer“ bei Penhaligon heraus.

Westeros – von Fans mit Martin-Siegel

Damit die Verbindungen gleich klar werden, lautet der vollständige Titel „Westeros – Die Welt von Eis und Feuer. Game of Thrones“. So werden Zuschauer und Leser zugleich angesprochen. Rund 350 Seiten ist der Bildband dick. Er erzählt die Vorgeschichte des Konflikts, um den es in der Reihe geht. Sie beginnt mit der Landung der ersten Menschen auf dem Kontinent Westeros, setzt sich mit der Besetzung durch Aegon dem Eroberer und seiner auf Drachen basierenden Herrschaft fort und beschreibt schließlich die Rebellion, in der Robert Baratheon mit Ned Stark das Haus Targaryen stürzt.

Die Ereignisse sind zwar bekannt, werden sie doch in „Das Lied von Eis und Feuer“ am Rande erzählt, doch Linda Antonsson und Elio M. Garcia Jr. haben die Historie von Westeros für den Bildband neu zusammengestellt und ergänzt. Als Betreiber von Westeros.org gehören sie zu den Fans der ersten Stunde, weshalb George R.R. Martin wohl seinen Segen gab und am Buch mitarbeitete. Im Original ist der Band vor gut zwei Wochen erschienen, derzeit arbeitet Andreas Hellweg an der deutschen Übersetzung.

„Westeros“ ist nur die Spitze des Eisbergs der Martin-Schwemme im Frühjahr. Die Bezeichnung Bildband verdient sich das Buch durch die enthaltenen 170 Illustrationen, Karten und Stammbäumen der Familien Targaryen, Stark und Lannister. Der Preis ist entsprechend hoch angesetzt: 30 Euro wird die gebundene Ausgabe von Penhaligon kosten. Mit solchen Werken arbeitet George R.R. Martin daran, auch bei den Veröffentlichungen zum „amerikanischen Tolkien“ zu werden. Nur dass bei ihm bereits zu Lebzeiten nahezu jeder Text veröfffentlicht wird und er selbst vom Hype um Westeros und die Welt von Eis und Feuer profitiert – den Zusatz Game of Thrones nicht zu vergessen.