Die Flammen der Dämmerung von Peter V. Brett

Cover von "Die Flammen der Dämmerung"

Peter V. Brett: Die Flammen der Dämmerung

„Die Flammen der Dämmerung“ von Peter V. Brett heißt im Original „The Daylight War“. Der amerikanische Titel deutet bereits an, dass es im dritten Band der Dämonen-Reihe um den Krieg am Tag geht, also unter den Menschen und weniger um den Kampf gegen die Dämonen. Das stimmt jedoch nur zum Teil, denn vor allem schildert Brett die Vorbereitungen seitens der Bewohner des Tals der Holzfäller und seitens der Krasianer auf den Neumond, die Phase der dunklen Nächte, in denen die Dämonen jenseits des Horcs am mächtigsten sind. Dabei berücksichtigt Brett sowohl Arlen als auch Renna, Leesha und Rojer in großem Maße.

Inevera wichtigste Figur in „Die Flammen der Dämmerung“

Wie bereits in „Das Flüstern der Nacht“ holt der amerikanische Fantasy-Autor an anderer Stelle aber weit aus, um einen Charakter ausführlicher vorzustellen. Inevera, erste Frau von Jardir und als Damajah oberste weibliche Autorität der Krasianer, steht so in einigen Kapiteln im Mittelpunkt. Doch im Gegensatz zum Vorgängerband, in dem die Handlung wegen der Rückblenden lange Zeit nicht in Gang kam, verwebt Brett die Lebensgeschichte Inevera geschickter mit den weitergehenden Handlungssträngen.

Unter diesen ist vor allem bemerkenswert, wie sich Arlen durch die Beziehung zu Renna wieder zu öffnen beginnt. Problematisch ist, wie viel Macht er dank seiner dämonischen Magie gewinnt und wie wenig ihn das als Menschen verändert. Erst im Kampf mit Dämonprinzen verliert er wieder ein wenig vom Superhelden-Status, was der Figur nur gut tut. Schließlich will Arlen ja nicht der Erlöser sein.

Insgesamt knüpft Brett wieder mehr an die Qualitäten seines ersten Fantasy-Romans, „Das Lied der Dunkelheit“, an und bringt seine Geschichte direkter voran. Auch ist in „Die Flammen der Dämmerung“ die Zahl der schablonenartigen Nebenfiguren deutlich geringer – ein positiver Nebeneffekt, wenn immer mehr Hauptfiguren Platz eingeräumt werden muss.

Warten auf Bretts vierten Band der Dämonen-Reihe

Nachdem Brett am Ende die erste Neumond-Schlacht mit den Dämonen geschildert hat und der Spannungsbogen nach unten zeigt, wartet der Autor am Ende seines Fantasy-Romans doch noch mit einem Höhepunkt auf – und lässt seine Leser mit einem Cliffhanger zurück. Die Wartezeit auf Band 4 dürfte daher für viele Fans sehr lang werden. Frühestens 2015 ist wohl mit einer Veröffentlichung zu rechnen – was immerhin ein Jahr weniger wäre, als zwischen der Veröffentlichung von Band 2 und 3 vergangen ist. Da Brett nach eigenem Bekunden immer Qualität abliefern will (dank seines Erfolges auch dem Druck seines Verlages leichter standhalten kann) und nicht der schnellste Schreiber ist, kann es aber auch länger dauern. Mehr zu seinen Plänen im Interview mit Peter Brett.

„Die Flammen der Dämmerung“ von Peter V. Brett ist bei Heyne erschienen. Der dritte Band der Dämonen-Reihe erstreckt sich mit Glossar über 1056 Seiten und kostet in der Paperback-Ausgabe 15,99 Euro. Die Übersetzung stammt – wie schon bei den Vorgängern – von Ingrid Herrmann-Nytko.

Peter V. Brett im Interview über Flammen der Dämmerung, Dämonen und Verfilmungen

Peter V. Brett kam pünktlich zur Veröffentlichung von „Die Flammen der Dämmerung“, dem dritten Band seiner Dämonen-Reihe, nach Deutschland. Auf der Leipziger Buchmesse äußerte er sich gegenüber dem Fantasy-Weblog zu seinem neuen Buch, den Plänen für die Fortsetzungen und die Chancen einer Verfilmung der Dämonen-Reihe.

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Leipziger Buchmesse 2013 – mit Peter Brett, Markus Heitz und Bernhard Hennen

Die Leipziger Buchmesse steht vor der Tür: 2013 geht sie von Donnerstag, 14. März bis Sonntag, 17. März. Der Mittelpunkt der Fantasy-Freunde ist sicherlich die Fantasy-Lese-Insel, auf der zahlreiche Autoren präsent sein werden, lesen, Bücher signieren und Fragen ihrer Fans beantworten. Das Team von Werkzeugs macht es auch in diesem Jahr zusammen mit der Messe Leipzig möglich. Neben zahlreichen deutschen Autoren wie Markus Heitz, Bernhard Hennen, Kai Meyer und Christoph Hardebusch geben sich auch ausländische Schriftsteller die Ehre – 2013 kommt Peter Brett zur Leipziger Buchmesse, um seinen neuen Fantasy-Roman „Die Flammen der Dämmerung“ vorzustellen (Er wird auch für ein Interview zur Verfügung stehen, das hier veröffentlicht wird). Die Tage zuvor ist er bereits in Österreich und Deutschland unterwegs.

Lesungen auf der Leipziger Buchmesse

Peter Brett wird am Samstag auf der Buchmesse sein, um 16.05 Uhr – direkt nach Markus Heitz – auch auf der Fantasy-Lese-Insel sein. Außerdem liest er um 20 Uhr in der Bahnhofsbuchhandlung Ludwig am Leipziger Hauptbahnhof. Wie Peter Brett werden auch viele andere Autoren nicht nur auf dem Messegelände anzutreffen sein. Im Rahmen des Programms „Leipzig liest“ treten auch Fantasy-Autoren auf und stellen ihre Bücher vor. 2800 Veranstaltungen sind es laut Leipziger Buchmesse über alle Genres hinweg – und so mancher Ort dürfte ruhiger und intimer sein als die Lese-Insel.

Zweite Verleihung des Seraph

Am Eröffnungstag wird auf der Leipziger Buchmesse zum zweiten Mal der Seraph verliehen, der Förderpreis für phantastische Literatur, den die Phantastische Akademie vergibt. In diesem Jahr sind in der Kategorie „Bestes Buch“ Kai Meyer, Zoran Drvenkar, Michael Schreckenberg, Markolf Hoffmann und Antje Wagner nominiert. Chancen auf den mit 2000 Euro dotierten Preis für das beste Debüt haben Jan Oldenburg, Cordula Simon und Mechthild Gläser. Natürlich werden die Sieger nicht nur geehrt, sondern lesen auch in Leipzig. Und vielleicht bekommen sie auch Medienaufmerksamkeit, denn mit dem Preis soll das Image der Phantastischen Literatur verbessert werden.

Duncan Lay: Der Hüter des Schwertes – eine Rezension

Cover von Der Hueter des Schwertes

Duncan Lay: Der Hüter des Schwertes

Die Geschichte von „Der Hüter des Schwertes“ ist schnell erzählt: Martil, ein Veteran, der an seinen Kriegserfahrungen fast zerbrochen ist, wird zur letzten Hoffnung eines Königreichs. Dabei kann er nur Erfolg haben, wenn er seine Menschlichkeit nicht verliert, die er nach einem Massaker an Zivilisten schon verloren glaubt. Die kleine Karia ist es, die ihn auf den richtigen Pfad lenkt, denn das Mädchen findet hinter der rauhen Schale des Kriegers den weichen Kern.

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