Einblicke – der etwas andere Werkstattbericht von Fantasy-Autoren

„Einblicke – der etwas andere Werkstattbericht von Fantasy-Autoren“ ist eine neue Serie, in der Fantasy-Autoren zwölf Fragen rund um ihren Schreiballtag beantworten. Zum Auftakt gewährt Susanne Gerdom, die die Fantasy um so wundervolle Werke wie „Die Seele der Elben“, „Elidar“ und „Der Nebelkönig“ bereicherte, Einblicke.

1. Was ist Ihre Lieblingszeit zum Schreiben?
Die Nacht, wenn alles ruhig ist, kein Telefon klingelt, nichts anderes mehr getan werden muss. Oder der ganz frühe Morgen – dann ist alles noch frisch und blank und ich habe aus dem Aufwachen ein paar Ideen mitgenommen.

2. Welches ist Ihr Lieblingsgetränk während des Schreibens?
Kaffee, Kaffee sowie … Kaffee.

3. Auf welcher Sitzgelegenheit sitzend schreiben Sie am liebsten?
Auf meinem Sitzpilz. Ein Hocker mit Rollen darunter. Ich mag keine Rücken- oder Armlehnen beim Schreiben.

4. Worin besteht die größte Versuchung, um sich während der Arbeit ablenken zu lassen?
Das Internet. Facebook. E-Mails. Ein bisschen Recherche, die dann zwei Stunden später an einem völlig irrelevanten Punkt endet.

5. Wie viele Wörter am Tag schreiben Sie?
Ich rechne für mich in Anschlägen oder Seiten. Mein Tagespensum sind im Moment sieben Manuskriptseiten/10500 Anschläge, also um die 1700 Wörter. Ich habe aber auch Tage, an denen ich das Doppelte schreibe.

6. Drucken Sie Texte noch zum Korrekturlesen aus?
Nein. Ich drucke aus, weil ich schon mal eine komplette Tagesproduktion im digitalen Orkus verloren habe und weil meine familiären Betaleser gerne Papier haben. Ich selbst lese und korrigiere ausschließlich am Bildschirm, auch am Schluss den Umbruch, den ich vom Verlag bekomme.

Porträt der Autorin Susanne Gerdom

Fantasy-Autorin Susanne Gerdom (Foto: PicturePeople)

7. Wer darf eine neue Geschichte zuerst lesen?
Meine Familie. Die bekommen sogar meine Tagesproduktion zu lesen, was ich sonst mit fast niemandem exerziere. Dann habe ich ein paar Autorenkolleginnen, die im laufenden Prozess mitlesen, wenn ihre eigene Produktion ihnen die Zeit dazu lässt. Das ist sehr schön, von da kommt dann auch gerne mal etwas härtere Kritik.

8. Welchen Platz bekommen die eigenen Bücher zu Hause?
Ein kleines Fach in meinem Billy. Na gut, inzwischen sind es zwei kleine Fächer. Und einen großen Platz im Arbeitszimmerregal – da stehen all die Rezensionsexemplare, die ich im Laufe der Zeit verschicke.

9. Kann man als professioneller Schreiber noch mit Vergnügen das Werk anderer Autoren lesen?
Ja, wenn das Buch gut ist. Nein, wenn es … weniger gut ist. Dann setzt die innere Autorin ein und mäkelt. 🙂 Wenn ein Autor mich einfängt und mitnimmt, lese ich genauso “naiv” wie ich das früher getan habe.

10. Welchen magischen Trick würden Sie gern selbst beherrschen?
Das Gedankentippen. Ich habe gerade einen Schreibmarathon hinter mir, weil ich ein Projekt dringend fertig bekommen wollte, und jetzt tun mir die Finger weh. Man wird ja auch nicht jünger … Es hätte was, wenn sich die Tastatur per Gedankenfunk bedienen ließe. Nein, ich mag nicht diktieren. Dann störe ich mich selbst beim Denken.

11. Wie viel Internet darf es am Tag sein?
OMG! Wer liest das hier mit? 🙂 Ich bin ein Internet-Junkie. Als wir frisch umgezogen waren, aus Düsseldorf aufs platte Land, hat uns die Telekom zehn ganze Tage ohne Telefon (das war mir egal) und ohne Internetanschluss hier sitzen lassen – irgendeine Leitung war hin. Ich bin die Wände hochgegangen! Kappt mir meinen Netzanschluss, und ich garantiere für gar nichts mehr.

12. Brauchen Autoren Haustiere?
Ja. Uneingeschränkt: Ja. Und zwar Katzen. Vier mindestens. Die halten einen nämlich auf Trab und verhindern wirkungsvoll, dass man auf seinem Sitzpilz anwächst. Übrigens, ich muss jetzt los. Neben mir sitzt Kater Max und verlangt sein Essen.

Mehr zu Susanne Gerdom auf Ihrer Homepage.

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