Das neue Gesicht von Otherworld

Die Umgestaltung von Otherworld nimmt Formen an. Nachdem der ebenfalls in Österreich beheimatete Verlag Ueberreuter das Fantasy-Label übernommen hatte, war viel über das neue Programm und seine Ausrichtung spekuliert worden. All-Age-Fantasy war mal wieder das Stichwort. Jetzt steht das erste Programm (für Herbst 2009) – Zeit sich näher mit Otherworld zu befassen.

Rein äußerlich fällt auf, dass der Schriftzug „Otherworld“ nicht verändert wurde, also die alten Fans und Leser nicht vergrault werden sollen. Die Covergestaltung der insgesamt neun Bücher erinnert ein wenig an Bastei-Lübbe. Vorbei ist es wohl mit den Low-Fantasy-Covern des alten Otherworld, die oft recht martialisch aussahen, sich jedoch stark abhoben von den glatten Computergrafiken vieler Randomhouse-Produkte.

Inahltlich setzt das neue Label vor allem auf Nachwuchsautoren, darunter auch deutsche. Als Zugpferd gilt der Massenschreiber Wolfgang Hohlbein mit „Elfenblut“, dem Auftakt zu „Chroniken der Elfen“. Hohlbein und Ueberreuter vergeben gemeinsam einen Förderpreis, weshalb es nicht verwundert, dass zwei Preisträger beim neuen Label veröffentlichen: Brigitte Melzer (Edit: Sie war lediglich Teilnehmerin, gewann jedoch nicht. )und Bernd Rümmelein. Rümmelein erhielt den Wolfgang-Hohlbein-Preis in diesem Jahr. Mit gleich drei „Kryson“-Romanen steht er besonders im Mittelpunkt des Herbstprogramms. Während Rümmelein eher klassische Fantasy anbietet, gibt es auch Horror (oder Urban-Fantasy) im Angebot sowie Mystery und  Thriller. Ob und wie sich da das neue Label von den übrigen Marktteilnehmern abheben kann, bleibt abzuwarten. Ab September sind die ersten Bücher im Handel.

David Eddings ist tot

David Eddings, einer der erfolgreichsten und bekanntesten Fantasy-Autoren der 80er und 90er Jahre, ist tot. Er starb am 2. Juni im Alter von 77 Jahren in seiner Heimat Nevada. David Eddings wurde mit seiner „Belgariade“ bekannt, einer Fantasy-Reihe um den Jungen Garion, der die Welt vor einem bösen Gott retten muss und zum Werkzeug einer Prophezeiung wird. Die Malloreon-Saga setzte die Geschichte fort. Auch die beiden Trilogien um den Ritter Sperber fanden zahlreiche Leser. Seine neueren Werke um den Dieb Athalus und die „Götterkinder“ konnten nicht mehr an den Erfolg der Vorgänger anknüpfen. Zu sehr wiederholten sich die Handlungsschemen und Charakterzeichnungen. Alle Romane schrieb er von Hand, eine Schreibmaschine oder ein Computer kamen nicht zum Einsatz.

Eddings‘ Frau Leigh, mit der er zusammen die Bücher schrieb, auch wenn sie in den ersten Büchern nicht als Co-Autor genannt wird, war bereits vor zwei Jahren an einem Herzinfarkt gestorben.

In Deutschland erschienen die Bücher von David Eddings bei Bastei-Lübbe, mit Ausnahme der „Götterkinder“, die bei Blanvalet verlegt wurden.

Pan, Panik und Pantastisch

Die Verlagsgruppe Droemer Knaur hat einen neuen Phantastik-Verlag gegründet. Unter dem Label „Pan“ will die Verlagsgruppe sechs bis acht Bücher pro Saison veröffentlichen (also wohl jeweils Frühjahr und Herbst). Nach der Gründung von Penhaligon  (Random House) springt also der nächste Verlag auf den Zug auf, den die Branche „All Age“ betitelt, beziehungsweise hängt einen Wagon dran, um im Bild zu bleiben. Ab 14 Jahren beginnt die Zielgruppe des „pantastischen“ Verlags.

Mit Phantastischer Literatur im herkömmlichen Sinne oder Fantasy wird „Pan“ allerdings nichts zu tun haben. Auf „Urban Fantasy“, also das, was früher mal Mystery oder Horror hieß, und Romantacy will sich der neue Verlag konzentrieren. Die Welle verliebter Vampire, liebestoller Zombies und magischen Sex‘ wird also noch einmal verstärkt.

Das erste Programm erscheint am 9. September. Die drei am stärksten beworbenen Titel heißen „Alterra“ (Geschichte um eine Naturkatastrophe in New York), „Im Königreich der Kälte“ (da geht es um Inuit, also Eskimos) sowie „Meridian – Dunkle Umarmung“ (ein Schelm, der dabei an dunkle Kreaturen im Liebeswahn denkt).