Die deutschen Fantasy-Fans müssen sich jetzt einen neuen Verlagsnamen merken. Diesen Monat startet mit Penhaligon ein weiterer Verlag, der Fantasy-Bücher veröffentlicht. Das Motto, des zu Randomhouse gehörenden Verlags, erinnert an den RBB-Sender Radio 1 „Nur für Erwachsene“. Laut Verlegerin Silvia Kuttny-Walser ist das Zielpublikum zwischen 18 und 30 Jahren alt. Die Bücher sollen nicht in der Jugendbuchecke stehen, sondern mitten zwischen Krimis, Thrillern und anderer „Erwachsenenliteratur“.
Mehr als Jugendbuch
Bei „Harry Potter“ und der „Unendlichen Geschichte“ mag es ja so gewesen sein, dass Erwachsene zunächst in die Jugendbuchecke gehen mussten, um die Bücher zu kaufen. Beim Zauberlehrling führte das Interesse der Erwachsenen ja dazu, dass es Ausgaben mit seriöseren Covern gab, damit der Eindruck des Jugendbuches verwischt wurde. Doch seitdem sind Jahre vergangen und mit den „Herr der Ringe“-Filmen und dem sich anschließenden Fantasy-Boom ist das Genre doch längst aus dem Jugendbuchbereich heraus. Nicht umsonst stehen Fantasy-Titel wie „Das Schicksal der Zwerge“ von Markus Heitz in den Bestsellerlisten vom „Spiegel“ und anderswo und damit auch an prominenter Stelle in den Buchhandlungen.
Jung, weiblich und gebunden
Das erste Programm von Penhaligon lässt vermuten, dass die Leserschaft nicht nur erwachsen, sondern auch weiblich sein soll. So kündigt Penhaligon romantische Fantasy von Jean Johnson („Die Söhne der Insel“) an und hat mit Karren Miller und dem englischen Fräuleinwunder Catherine Banner zwei weitere Autorinnen am Start.
Was unterscheidet den neuen Verlag nun aber von den anderen großen Fantasy-Verlagen, von denen mit Heyne, blanvalet (wozu Penhaligon gehört) und Goldmann ja auch mehrere schon zu Randomhouse gehören? Vor allem fällt auf, dass die Bücher zunächst in gebundener Form erscheinen. Erwachsene mögen das so – und zahlen dann auch die ein bis zwei Euro mehr, die eine gebundene Ausgabe teurer als ein broschiertes Taschenbuch ist.
Edit: Auch Droemer Knaur möchte da nicht zurückstehen und gründet 2009 einen eigenen All-Age-Verlag.