Endspurt für Abstimmung über Deutschen Phantastik Preis 2008

Nur noch bis Sonntag, 31. August läuft die Abstimmung über den Deutschen Phantastik Preis 2008 (dpp). Der Publikumspreis wird in zehn Kategorien vergeben. Abstimmen kann jeder, der sich mit einer Mailadresse registrieren lässt. Dabei muss man auch nicht in allen Kategorien seine Stimme abgeben.

Der wichtigste Preis dürfte der für den besten 2007 erschienen deutschsprachigen Roman sein. In der Finalrunde sind nominiert: Christoph Hardebusch mit „Schlacht der Trolle“, Bernhard Hennen mit dem ersten Band der „Elfenritter“, Cornelia Funke mit „Tintentod“, Stephan Bellem mit „Tharador“, Susanne Gerdom mit „Elbenzorn“, Thomas Radloff mit „Satinavs Auge“ und Thomas Finn mit „Die letzte Flamme“.

Hart umkämpft sein dürfte die Kategorie beste Internetseite:

Mal sehen, wer dort die meisten Fans mobilisieren konnte. Die Sieger werden im Oktober auf der Buchmesse Con in Dreieich bei Frankfurt a.M. geehrt.

7777 Mal Herr der Ringe

In der Hobbitpresse von Klett-Cotta wird die Fantasy-Bibel „Der Herr der Ringe“ derzeit in Schafsleder gebunden. Am 29. September erscheint die Sonderedition in einer Auflage von zunächst 7777 Exemplaren. Wichtig für die Fans ist, dass die gewählte Übersetzung die von Margaret Carroux ist. Sie wurde allerdings für die neue Ausgabe überarbeitet und der neuen Rechtschreibung angepasst. Ein weiteteres wichtiges Detail ist, dass in dem einen Band mit seinen 1360 Seiten auch die Anhänge und ein Register enthalten sind. 98 Euro müssen sich Sammler den Lederband kosten lassen. Die Vorbestellung im Buchhandel laufen. Und wer erst im Februar 2009 sein Glück versucht, muss schon 128 Euro zahlen.

Zu weiteren Einzelheiten hat sich Stephan Askani, der Fantasy-Lektor von Klett-Cotta, gerade bei herr-der-ringe-film.de geäußert. Das Interessanteste an dem Interview ist allerdings etwas anderes. „Cirdan“ wärmt mit Askani noch einmal den Streit über die Übersetzung von Wolfgang Krege auf. Askani verteidigt die bei Hardcore-Fans unbeliebt Übersetzung. Dass wieder eine Carroux-Ausgabe erscheine, sei keine Kritik am mittlerweile verstorbenen Krege. Schließlich habe es mit seiner Übersetzung bereits Sondereditionen gegeben.

Es wird dämonisch

Diesen Sommer erobern Dämonen die Fantasywelt. Der deutsche Autor Tobias O. Meißner (Im Zeichen des Mammuts) lässt die Dämonen Gäus und Irathindur auf eine Menschenwelt los. Dort angekommen erfahren die finsteren Geschöpfe, dass sie nicht beide überleben können, da die Nahrung auf Dauer nur für einen reichen wird. Also stellen beide Heere auf, mit deren Hilfe sie den Widersacher vernichten wollen.

Das Actionspektakel dazu gibt es bei Piper mit kartoniertem Umschlag auf 464 Seiten für 14,90 Euro.

Der neue Verlag Penhaligon will lieber die komische Seite der Höllengeschöpfe aufzeigen. Der Amerikaner Royce Buckingham lässt in seinem Debüt „Dämliche Dämonen“ (Demonkeeper) den jungen Nathan Grimlock zum Hüter der Dämonen werden. Diese sind nicht alle böse, doch „das Tier“ schon. Und ausgerechnet dieses Monster entkommt seinem Wärter, der daraufhin auf Dämonenjagd geht. Dabei bleiben andere Dämonen an seiner Seite…

Wer also auf humorvolle Dämonen steht, kann sich ab Ende des Monats auf 224 Seiten mit der gebundenen Ausgabe für 14,95 Euro vergnügen, eingeschlossen zahlreiche Schwarz-Weiß-Abbildungen.

Spiel der Götter 11 erneut verschoben

Die Veröffentlichung des 11. Bandes von Steven Eriksons „Spiel der Götter“ verzögert sich weiter. War „Die Knochenjäger“ zunächst fürs Frühjahr 2008 angekündigt worden, dann für den Sommer und schließlich für Oktober, so visiert blanvalet nun den November an. Fans von „Malazan“ müssen sich also noch etwas gedulden, ehe sie mehr vom Ende der Rebellion im Reich der Sieben Städte, vom Vormarsch der Pest, dem Namenlosen und dem Verkrüppelten Gott erfahren.

Wie viel Fantasy sollte ein Autor lesen?

In der Fantasyszene wird gerade heiß diskutiert, ob Fantasy-Autoren auch selbst Fantasy-Bücher lesen sollten. Der Kanadier Steven Erikson („Spiel der Götter“) zeigte sich erstaunt, dass andere Schriftsteller sich nicht die Mühe machten, die Veröffentlichungen ihrer Kollegen zu studieren. Er selbst nannte namentlich Richard Morgan und Joe Abercrombie („Kriegsklingen“, „Feuerklingen“). Auch der deutsche Fantasy-Star Markus Heitz fühlt sich von Kollegen nicht so inspiriert und hat keine literarischen Vorbilder, wie er in Interviews äußert.

Abercrombie reagierte auf den Vorwurf. Er schildert in seinem eigenen Blog, dass er früher durchaus sehr viel Fantasy gelesen habe, auch wenn ihm einiges davon nicht so gut gefallen hat (dort gibt es auch einige Links, die den Streit wiedergeben). Vor Veröffentlichung seiner Romane habe er sich auf dem Markt umgesehen, sein aber außer bei Martins „Lied von Eis und Feuer“ nicht so wirklich begeistert gewesen. Seit Veröffentlichung seiner eigenen Bücher habe er keine andere Fantasy mehr gelesen. Für Fans sicher eine zunächst abschreckende Vorstellung.

Interessant ist aber Abercrombies Begründung: Er will sich nicht von anderen beeinflussen lassen. Für neue Bücher will er nicht bewusst oder unbewusst auf Ideen von Kollegen zurückgreifen. Außerdem möchte er sich nicht modisch schreiben, sondern seinem eigenen Stil folgen.

Auch wenn das marketingtschnisch sicherlich dumm ist, so liegt Abercrombie richtig. Ein Autor muss nicht unbedingt Fan seiner Kollegen sein, viel Zeit mit dem Lesen der Bücher anderer verbringen. Als Leser ist mir wichtiger, dass er schreibt und mit seinen Buchprojekten voran kommt. Allerdings sollte er vor dem Schreiben des ersten Fantasybuches schon ein paar Fantasy-Bücher gelesen haben, um zumindest einen groben EIndruck vom Genre zu bekommen. Für mich muss ein Autor nicht Fan des Genres sein. Doch sollte er Ahnung haben, wovon er schreibt.

Viel wichtiger ist das Talent des Autors. Wenn er nicht schreiben kann (und das können gerade im Bereich der Heldenfantasy so einige nicht), sollte er es besser lassen. Schlecht geschriebene Bücher schaden dem Genre viel eher als Autoren, die selbst weder Fan ihres Metiers sind, noch die Bücher ihrer Kollegen lesen.

R. Scott Bakkers „Schattenfall“ erschienen

Schattenfall

R. Scott Bakker: Schattenfall

Wie Wetterspitze meldet, ist „Schattenfall“ vom Kanadier R. Scott Bakker beim Heyne-Verlag als Taschenbuch erschienen. Dabei handelt es sich um den ersten Band einer Trilogie, die im Original „The Prince of Nothing“ heißt. Kein geringerer als der kanadische Erfolgsautor Steven Erikson lobte (laut Heyne) Bakkers Debütroman mit den Worten: „Ein kraftvoller und kluger Fantasy-Roman, voller Intrigen und mit Protagonisten von bewundernswerter Tiefe.“ In Deutschland ist die Trilogie bereits bei der Hobbit Presse des Klett Cotta Verlags als gebundene Ausgabe erschienen. Dort hieß sie „Der Krieg der Propheten“.

Inhaltlich geht es um den Zerfall des Landes Eärwa. Eärwa gerät durch Glaubenskonflikte in die Krise. Ein Heiliger Krieg gegen die Heiden im Süden soll die unterschiedlichen Herrschaftsgebiete im Reich der Drei Meere einigen. Doch die Intrigen der Mächtigen der Reiche gehen auch während des Krieges weiter und drohen, jegliche Erfolge zunichte zu machen. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen drei Männer: ein Magier, ein Kriegermönch und ein Nomadenhäuptling.

Der zweite Band soll Anfang 2009 als Taschenbuch erscheinen.

Drittes Ork-Buch von Michael Peinkofer

Michael Peinkofers drittes Ork-Buch

Michael Peinkofers drittes Ork-Buch

Im September wird nach Ankündigung des Piper-Verlags der dritte Fantasy-Roman von Michael Peinkofer erscheinen, der sich um Orks dreht. Von den beiden Vorgängern („Die Rückkehr der Orks“ und „Der Schwur der Orks“) verkaufte der Verlag rund 150 000 Exemplare. Im dritten Ork-Abenteuer kämpfen die Orks Balbok und Rammar gegen grausame Elfen eines unbekannten Inselreichs. Da die Orks nicht auf die Hilfe ihrer verweichlichten Artgenossen hoffen können, verbünden sie sich mit Piraten.

Nun ja, nach „Sturmwelten“ von Christoph Hardebusch hat nun der nächste deutsche Fantasy-Autor die Welt der Piraten für sich entdeckt. Und das, nachdem die Freibeuter nach den „Fluch der Karibik“-Filmen in eine ziemliche Flaute gekommen sind. Aber warten wir mal ab, wie sich Orks und Piraten zusammen schlagen werden. Erstverkaufstag soll der 24. September sein. Die kartonierte Ausgabe kostet 14,90 Euro und ist 608 Seiten dick.

Nach Lesen des Buches bin ich zu folgendem Urteil gekommen.

Der neue Verlag: Penhaligon

Die deutschen Fantasy-Fans müssen sich jetzt einen neuen Verlagsnamen merken. Diesen Monat startet mit Penhaligon ein weiterer Verlag, der Fantasy-Bücher veröffentlicht. Das Motto, des zu Randomhouse gehörenden Verlags, erinnert an den RBB-Sender Radio 1 „Nur für Erwachsene“. Laut Verlegerin Silvia Kuttny-Walser ist das Zielpublikum zwischen 18 und 30 Jahren alt. Die Bücher sollen nicht in der Jugendbuchecke stehen, sondern mitten zwischen Krimis, Thrillern und anderer „Erwachsenenliteratur“.

Mehr als Jugendbuch

Bei „Harry Potter“ und der „Unendlichen Geschichte“ mag es ja so gewesen sein, dass Erwachsene zunächst in die Jugendbuchecke gehen mussten, um die Bücher zu kaufen. Beim Zauberlehrling führte das Interesse der Erwachsenen ja dazu, dass es Ausgaben mit seriöseren Covern gab, damit der Eindruck des Jugendbuches verwischt wurde. Doch seitdem sind Jahre vergangen und mit den „Herr der Ringe“-Filmen und dem sich anschließenden Fantasy-Boom ist das Genre doch längst aus dem Jugendbuchbereich heraus. Nicht umsonst stehen Fantasy-Titel wie „Das Schicksal der Zwerge“ von Markus Heitz in den Bestsellerlisten vom „Spiegel“ und anderswo und damit auch an prominenter Stelle in den Buchhandlungen.

Jung, weiblich und gebunden

Das erste Programm von Penhaligon lässt vermuten, dass die Leserschaft nicht nur erwachsen, sondern auch weiblich sein soll. So kündigt Penhaligon romantische Fantasy von Jean Johnson („Die Söhne der Insel“) an und hat mit Karren Miller und dem englischen Fräuleinwunder Catherine Banner zwei weitere Autorinnen am Start.

Was unterscheidet den neuen Verlag nun aber von den anderen großen Fantasy-Verlagen, von denen mit Heyne, blanvalet (wozu Penhaligon gehört) und Goldmann ja auch mehrere schon zu Randomhouse gehören? Vor allem fällt auf, dass die Bücher zunächst in gebundener Form erscheinen. Erwachsene mögen das so – und zahlen dann auch die ein bis zwei Euro mehr, die eine gebundene Ausgabe teurer als ein broschiertes Taschenbuch ist.

Edit: Auch Droemer Knaur möchte da nicht zurückstehen und gründet 2009 einen eigenen All-Age-Verlag.